Liebe Stillberaterinnen!
Unser Sohn hat andauernd Probleme beim Stuhlgang. Er drückt und pupst, wälzt sich hin und her, und wenn es dann nicht klappt quengelt er oder schreit auch. Obwohl er mittlerweile ca. 10 Löffel Möhre-Kartoffel-Brei am Vormittag und etwas mehr Reisbrei am Nachmittag ist, hatte er die Probleme schon fast von Geburt an. Der Stuhl ist auch nicht gerade fest, was auf schwierigen Stuhlgang hinweisen würde. Die Kinderärztin meinte, ich solle ihm täglich einen TL Honig und Wasser geben. Wasser aus einer Trinklernflasche führen wir gerade ein, ist aber noch nicht effektiv.
Er "muss" täglich, wenn es aber nicht klappt, ist er nicht gut drauf. Wenn wir dann noch mit dem Auto fahren müssen, mag er nicht in der Babyschale sitzen.
Meine Schwester war mit ihrem Sohn bei einer Osteopathin, weil er den Kopf nicht drehen konnte. Nach ihrer Behandlung hatte er täglich Stuhlgang, was er vorher nicht hatte. Die Osteopathin meinte, dies würde so gut gehen, weil die Verspannungen gelöst wurden. Ob eine Behandlung auch bei unserem Sohn was bringen würde?
Oder was empfehlen Sie?
Mitglied inaktiv - 24.11.2009, 21:47
Antwort auf:
Probleme mit Stuhlgang bei fast 8 Monate altem Stillkind.
Liebe BelindaBofrost,
Honig ist lecker, das steht außer Frage, aber Honig kann auch Clostridium botulinum, den Erreger des Botulismus enthalten. Deshalb wird bei Kinder unter einem Jahr dringend davon abgeraten, dass sie Honig bekommen. Dies Grenze "ein Jahr" sollte also in jedem Fall eingehalten werden.
Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von "xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab.
Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den "normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann.
Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich.
Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
Ich habe schon sehr viele Mütter kennen gelernt, die nach einem Besuch beim Osteopathen hellauf begeistert waren, ein Versuch wäre es meiner Meinung nach auf alle Fälle wert!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.11.2009