Frage: Probleme beim Anlegen

Hallo, meine Tochter ist jetzt 11 Wochen und ich konnte bis vor ein paar Tage problemlos voll stillen. Allerdings fühlt sich seit längerem bei mir die Brust vor dem Stillen immer sehr weich an, als ob sich keine Milch gebildet hat. Erst wenn Elisa kurz gesaugt hat, habe ich immer bemerkt, dass die Milch in beide Brüste einschießt. Seit kurzem dauert es aber sehr lange bis es zum Einschießen der Milch kommt und bis dahin fließen oft sehr viele Tränen und ich muss Elisa immer erst wieder beruhigen und sie mehr oder weniger dazu überreden weiter zu saugen. Seit zwei drei Tagen habe ich nun auch noch das Problem, dass sie an die rechte Brust garnicht mehr möchte, die linke Seite aber nicht ausreicht. Was kann ich tun, damit die Milch schneller einschießt und bildet sich überhaupt ausreichend Milch in diesem Fall? Woran kann es liegen das Elisa nicht mehr an die rechte Brust möchte und was kann ich tun? Ich wäre sehr froh, wenn sich alles wieder normalisieren würde, denn ich möchte weiter stillen und in ein paat Tagen fahren wir in den Urlaub. Nun werden wir ca. 4 Stunden unterwegs sein, was raten Sie mir, könnte ich für den Notfall mitnehmen, falls das Stillen auf der Fahrt garnicht klappt, denn die Babynahrung muss doch frisch zubereitet werden, oder nicht? Ich möchte mich jetzt schon für Ihre Antworten bedanken. Ganz liebe Grüße Sylke

Mitglied inaktiv - 03.10.2001, 21:23



Antwort auf: Probleme beim Anlegen

Liebe Sylke, es ist vollkommen normal, dass nach den ersten Wochen die Brust wieder weich (und bei manchen Frauen auch wieder kleiner) wird. Eine weiche Brust sagt nichts darüber aus, ob die Milchmenge ausreicht oder nicht. So wie Sie es beschreiben, habe ich vielmehr den Eindruck, dass Sie zur Zeit Probleme mit einem verzögert einsetzenden Milchspendereflex haben. Sehr oft ist eine solche Verzögerung stressbedingt. Deshalb ist das Erste, was Sie tun können, sich ausruhen und bewusst entspannen. Falls Sie einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, dann versuchen Sie es einmal unmittelbar vor und während des Anlegens mit den Entspannungsübungen, die Sie dort gelernt haben. Vorsichtshalber (und vor allem auch in Hinblick darauf, dass Sie in wenigen Tagen in Urlaub fahren wollen) sollten Sie Ihre Tochter auch noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen. Eine Bevorzugung einer Seite ist zwar nichts außergewöhnliches, aber gerade wenn sie einigermaßen plötzlich auftritt sollte abgeklärt werden, ob nicht doch eine gesundheitliche Ursache dahintersteckt. (Lesen Sie sich hierzu bitte auch meine Antwort an Petra einen Beitrag unter Ihrem durch) Um Ihrem Milchspendereflex auszulösen, hat sich bewährt: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Zusätzlich können Sie verschiedene Stillpositionen und die Tipps, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben ausprobieren: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Der letzte Punkt dieser Liste dürfte überhaupt der wichtigste sein: Sie brauchen Ruhe. Je aufgeregter und erschöpfter Sie sind, um so mehr wird der Milchspendereflex gehemmt. Sollten diese Tipps nichts helfen, sollten Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen, die Ihnen im direkten Kontakt deutlich gezielter weiterhelfen kann als ich hier am Bildschirm. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Falls Sie tatsächlich auf künstliche Säuglingsnahrung während der Fahrt zurückgreifen müssten, so können Sie das Pulver abgemessen in einer trockenen, verschlossenen Flasche aufbewahren und abgekochtes, auf etwas über Trinktemperatur abgekühltes Wasser in einer Thermosflasche mitnehmen. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 04.10.2001



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