Guten Tag,
meine Tochter ist in knapp zwei Wochen ein Jahr alt und isst mittlerweile neben ihren Breien auch allmählich normale Familienkost, schon länger gibt es auch Fingerfood und Brot zusätzlich. Sie bekommt reichlich Gemüse, Obst und Getreide, immer in Verbindung mit Fett, und ist eine sehr gute Esserin. Gestillt wurde sie über mehrere Monate noch abends, nachts und morgens. Nun habe ich vor drei Tagen abgestillt, was auch prima funktioniert.
Allerdings bin ich mir jetzt unsicher wegen des Milchbedarfs. Sie bekommt morgens oder manchmal auch mittags einen Milchbrei aus 200 ml normaler Vollmilch, die sie seit jeher gut verträgt. Hier und da isst sie auch etwas Butter und Käse, aber eher kleine Mengen. Da jetzt aber das Stillen ja wegfällt, möchte ich ihr gerne etwas zusätzlich geben, um den Milchbedarf zu decken. Soll ich mit einem Jahr nun noch mit Premilch am Abend anfangen oder darf es auch ein zweiter Milchbrei als halbe Portion (also 100 ml) nach dem warmen Abendessen (Familienessen, Fingerfood) sein? Wieviel Kuhmilch ist ab jetzt generell erlaubt?
Ich bedanke mich für Ihre Antwort.
Lasue
von
Lasue
am 10.07.2018, 16:54
Antwort auf:
Premilch nach Abstillen für fast einjähriges Kind?
Liebe Lasue,
generell wird empfohlen, dass mit Kuhmilch und Kuhmilchprodukten gewartet wird, bis das Kind ein Jahr alt ist, es gibt aber auch Meinungen, die sagen, dass es ab zehn Monaten schon kein Problem sei, Milchprodukte einzuführen.
Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben.
Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht.
Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.07.2018