Frage: Plötzlich keine Milch mehr

Seit gestern Nachmittag habe ich das Gefühl, dass erst die rechte und jetzt auch die linke Brust kaum noch Milch produzieren. Eigentlich hat mein Sohn (heute 15 Wochen alt) in den letzten Wochen ganz gut getrunken und ich dachte, dass wir unsere Stillkrisen der Vergangenheit endlich überwunden haben. Aber wie gesagt, seit gestern Nachmittag scheint aus meiner rechten Brust kaum noch Milch zu kommen. Er nuckelt zwar, schluckt aber kaum. Damit er genug abbekommen, hab ich ihn dann vermehrt an der linken Brust angelegt und versucht soviel wie möglich aus der rechten Brust aus zu streichen, damit die Milchbildung nicht gänzlich stoppt. Leider kam nie sehr viel raus. Seit heute Mittag scheint aber auch die linke Brust nicht mehr wirklich viel zu produzieren. In der Hoffnung, dass ich mir das einbilde und er mehr trinkt als ich denke, haben wir die Windeln beobachtet. Leider hat er kaum noch Urin in den Windeln. Auf 5-6 Windeln kommen wir zwar irgendwie, aber es ist jeweils immer nur ein kleines bisschen Urin drin. Eigentlich hatten wir über den Tag immer 7-8 wirklich gut volle Windeln und jetzt plötzlich nicht mehr. Ab wann muss man sich Sorgen machen? Stuhlgang hatte heute Morgen ein bisschen. Der war allerdings grünlich und glibberig/schleimig. Vielen Dank für deine Antwort liebe Biggi!

von Simone123456 am 03.03.2020, 17:22



Antwort auf: Plötzlich keine Milch mehr

Liebe Simone123456, vielleicht brütet Dein Baby einfach einen Infekt aus und tritt deshalb nicht so gut? Viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit auch, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Wenn Dein Baby ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Du kannst sicherlich auch versuchen, den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du Dein Baby anlegst! Wenn dein Baby weiterhin so streikt, solltest Du zunächst sicherheitshalber abklären lassen, ob es vielleicht Schmerzen beim Trinken hat. Viele Babys verweigern bei Ohrenschmerzen die Brust. Es kann jedoch auch wirklich so sein, dass Dein Baby einfach satt ist und eine kleine Pause braucht, vielleicht kämpft es auch mit einem starken Milchspendereflex. Bis sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich erst einmal diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.03.2020



Antwort auf: Plötzlich keine Milch mehr

Hallo Biggi, danke für deine schnelle Rückmeldung. Der MSR kommt immer zuverlässig und relativ schnell. Den spüre ich deutlich. Ich hab eher das Gefühl, dass dann keine Milch kommt, weil er nicht schluckt oder nur sehr selten. Wenn er dann die einte Brust loslässt prüfe ich durch drücken, ob Milch kommt oder fange direkt an auszustreichen. Früher hat es richtig gespritzt. Jetzt kommen erst ein paar wenige Spritzer und dann Tropfen und dann nix mehr. Das beunruhigt mich und vor allem in Kombination mit dem wenigen Pipi. Kann es sein, dass die Milch plötzlich wegbleibt? Bis vorgestern hatte ich das Gefühl, dass genug da ist...

von Simone123456 am 03.03.2020, 18:01



Antwort auf: Plötzlich keine Milch mehr

Liebe Simone123456, die Milch ist nicht plötzlich weg, ich denke eher, dass Dein Baby nicht richtig saugt. Probiere mal die Tipps für den Stillstreik! Und melde Dich bitte morgen, wie es Euch dann geht! Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 03.03.2020



Antwort auf: Plötzlich keine Milch mehr

Hallo Biggi, durch meinen Ausstreichmarathon gestern habe ich den Eindruck, dass wieder mehr Milch vorhanden ist/war. Wir hatten heute auch schon drei gut volle Windel (100-150g inkl Windel) Jetzt ist die Windel allerdings trotz 2 Stilleinheiten seit 2,5 Stunden trocken. Ist das bedenklich? Sonst hat der Kleine eigentlich bei jedem Stillen Pipi gemacht. Ansonsten trinkt er finde ich ok. Er schluckt und es gluckert und der Mund ist milchverschmiert, wenn er loslässt. und er wirkt auch satt und zufrieden nach dem Stillen. Zumindest will er die Brust nicht mehr obwohl ich sie ihm anbiete und auch noch was kommen würde. Wenn er noch hungrig wäre würde er ja quengeln oder weiter trinken, oder? Ach, ich mache mir einfach immer so viele Gedanken und habe Angst, dass ich mein Kind nicht ausreichend ernähren kann :-( Danke dir schon mal und viele Grüße von einer immer noch besorgten Mama

von Simone123456 am 04.03.2020, 15:16



Antwort auf: Plötzlich keine Milch mehr

Liebe Simone, wenn Du sehr beunruhigt bist, wiege einmal die Windeln von 24 Std und melde Dich dann. Ich glaube nicht, dass Du Dir Sorgen machen musst. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 04.03.2020



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