Liebe Beraterinnen,
ich habe mal eine Frage, die nicht mein Kind, sondern mich betrifft. Mein Sohn wird jetzt vier Monate alt und ich stille ihn voll. Er entwickelt sich prächtig ;-)
Ich hatte vor der Schwangerschaft durch die bei mir sehr spät erkannte chronische Schilddrüsenentzündung Hashimoto einige daraus entstandene "Begleiterkrankungen", u.a. auch eine Insulinresistenz. Da ich auch unter PCO leide, nahm ich Metformin ein und mein Zuckerspiegel wurde dadurch ebenfalls bestens reguliert.
Ich wurde, bzw. werde immer noch, von einer Diabetologin engmaschig kontrolliert. In der sechsten Schwangerschaftswoche wurde bereits ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt und im Lauf der Schwangerschaft konnte ich die schlechten Werte allein mit Ernährungsumstellung nicht mehr verbessern und habe ca. drei Monate lang, bis kurz vorm neunten Monat Insulin gespritzt.
Gleich nach der Geburt wurden mein Sohn und ich wieder getestet, mein Sohn bekam am ersten Lebenstag zwei Fläschchen Glukoselösung, weil er durch die Insulinumstellung außerhalb meines Körpers unterzuckert war. Bei mir waren die Werte wieder bestens. Auch nach einem weiteren Test acht Wochen nach der Geburt konnte meine Diabetologin weder Diabetes noch Insulinresistenz feststellen.
Ich habe seit ca. dem siebten Schwangerschaftsmonat bis heute übermäßig viel Hunger, könnte ununterbrochen nur essen und bekomme sehr schwer ein Sättigungsgefühl. Meistens habe ich besonderen Heißhunger auf Süßes - was ich zu Beginn der Schwangerschaft schon hatte und alles mögliche Obst in mich hinein gestopft hatte. Jetzt sind es mehr die Süßigkeiten, die mein "Hunger für mich fordert" und ich versuche es mir größtenteils, auch auf Rücksicht auf meinen kleinen Racker, zu verbieten.
Kann das mit dem Stillen zu tun haben, da der Körper ja dann eh sehr viel mehr Energie verbraucht, um die Versorgung des Babys zu sichern? Mache mir so Gedanken, daß ich nach der Stillzeit dann irgendwann in Unmaßen explodiere und zur Tonne werde...
Momentan trage ich eine Kleidergröße weniger als die letzten fünf Jahre vor meiner Schwangerschaft.
Danke vorab für die Auskünfte!
Hashomy
von
Hashomy
am 13.01.2012, 21:54
Antwort auf:
Vernehrt Hunger durchs Stillen??
Liebe Hashomy,
wenn Du gerne naschst, dann darfst Du das in Hinblick auf das Stillen unbesorgt. Deine Milch wird nicht schlechter durch den Genuss von Schokolade oder anderen Leckereien. Gelegentlich gibt es ein Baby, das auf zu hohen Schokoladengenuss durch die Mutter reagiert, aber das muss nicht sein.
Ob es eventuell der Serotoningehalt der Schokolade oder einfach nur die Tatsache, dass viele Menschen Schokolade als "Nervennahrung" ansehen ist oder schlicht und ergreifend die Tatsache, dass Schokoladeessen ein Genuss ein kann, den frau sich als Belohnung gönnt, kann ich dir nicht sagen.
Tatsächlich haben jedenfalls sehr viele frisch gebackene Mütter enorme Lust auf Schokolade.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.01.2012
Antwort auf:
Vernehrt Hunger durchs Stillen??
Danke für die schnelle Beantwortung der Frage ;-)
Wie sieht es denn mit dem "normalen" Essen so aus während des Stillens? Ist es normal, daß "Frau" dann auch einfach mehr Hunger hat und mehr, wenn auch gesünder, essen darf oder soll?
Ansonsten werde ich nämlich versuchen, meine Portionen weiter klein, bzw. für mich im Rahmen zu halten...
Schöne Grüße, Hashomy
von
Hashomy
am 13.01.2012, 22:05
Antwort auf:
Vernehrt Hunger durchs Stillen??
Liebe Hashomy,
statistisch gesehen braucht eine stillende Frauen zwischen 300 und 600 kcal pro Tag mehr als eine nicht stillenden Frau.
Natürlich darfst und sollst Du dich gesund ernähren, aber wegen DIR und nicht wegen der Milch.
Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch.
Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.01.2012