Frage: Nicht mehr genug Milch?

Hallo Meine Tochter 21 Wochen alt trinkt alle 2 Stunden. Mittags sind wir dabei den Brei einzuführen, aber sie trinkt danach trotzdem noch. Sie hat schon immer alle 2 Stunden getrunken, trinkt immer eine Brust und hat seit Wochen dauernd grünen Stuhl. Als ich versucht habe, ihr beide Brüste zugeben, hat sie sehr gierig und lange getrunken. Dabei kamen mir dann Zweifel, ob sie sonst immer noch etwas Hunger nach dem stillen hatte und deshalb bereits nach zwei Stunden, manchmal auch früher, trinken wollte. Aber nach zwei Wochen habe ich wieder nur eine Brust gegeben, weil sie starke Blähungen bekommen hatte. Das legte sich, als sie wieder nur eine Brust bekam. Da aber ein so kurzer stillabstand nicht immer mit meinem Alltag vereinbar ist bzw. dies jetzt langsam immer schwieriger wird, habe ich letzte Woche begonnen abzupumpen, damit mein Mann sie per Flasche füttern kann. Das Flaschentrinken üben wir noch. Beim abpumpen, ob morgens oder abends 1 Stunde nach dem stillen, klappt allerdings nur schlecht. Ich bekomme aus einer Brust (die ich nicht vorher beim stillen angeboten habe) nur 30 ml raus. Dann kommt gar nichts mehr. Außerdem sieht die Milch sehr dünn aus. Wenn ich sie in den Kühlschrank stelle, ist dort am nächsten morgen auch nur eine sehr dünne Fettschicht. Bisher nahm und nimmt meine Tochter aber immer gut zu. Das verunsichert mich jetzt allerdings sehr. Ich würde daher gerne wissen, wie ich die Milchprodukten und den Fettgehalt mithilfe der Pumpe ankurbeln kann. Noch öfter anlegen geht kaum noch. Habe das Gefühl, dass sie momentan nicht mehr richtig satt wird. Danke für Ihre Antwort!

von DaniD am 16.11.2017, 08:01



Antwort auf: Nicht mehr genug Milch?

Liebe DaniD, aus dem Aussehen der Muttermilch lassen sich keine Rückschlüsse auf die Zusammensetzung ziehen. Abgepumpte Muttermilch sieht immer „dünner“ aus als der für uns gewohnte Anblick von homogenisierter Kuhmilch und zu dünne Muttermilch gibt es nicht. Du musst absolut keine Angst zu haben, dass Deine Milch zu dünn sein könnte. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Immer wieder wird geglaubt, dass man durch Abpumpen erkennen könne, wie viel Milch eine Frau bildet, aber das Abpumpen sagt nie etwas über die wirklich gebildete Milch aus und so hat schon mancher „Abpumptest“ für viele unnötige Tränen gesorgt. Der „Abpumptest“ ist nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, festzustellen, wieviel Milch eine Frau bildet. Abpumpen muss gelernt und geübt werden, es muss eine für die Frau passende gut funktionierende Pumpe verwendet werden und selbst die beste Pumpe der Welt kann die Brust nicht so effektiv leeren und zur Milchbildung anregen, wie ein Baby. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Sie kann dir Tipps zum Anlegen geben und auch für die wunden Brustwarzen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 16.11.2017



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