Hallo,
Meine Tochter (10 Wochen alt) wird seit Beginn voll gestillt, ich hatte sehr viel Milch, sodass ich sehr oft meine Kleidung wechseln musste und es ihr während dem Stillen im Strahl ins Gesicht schoss. Auch hatte ich oft sehr harte und volle Brüste, wenn ich mal 2-3 Stunden nicht gestillt habe.
Seit ca. Einer Woche hat sie ihren Daumen entdeckt und nuckelt da gerne zum einschlafen dran. Einen Schnuller (wir haben jede Sorte jeder Marke ausprobiert) verweigert sie von Beginn an. Auch wenn ich ihr in dieser Zeit die Brust anbiete (in den Mund stecke) verzieht sie das Gesicht, so als ob es sie anekelt.
Mir kommt es so vor, als ob die generell weniger trinkt seit dem Daumennuckeln, und auch dass meine Brüste plötzlich sich immer leer anfühlen und nicht mehr hart und geschwollen sind. Wenn ich sie abdrücke, kommt meist schon Milch gleich raus, aber nicht sofort und so viel wie die ganze Zeit davor.
Nun meine Frage: wie merke ich, dass es ihr zu wenig ist? Nimmt sie deswegen den Daumen, weil sie meine Brust nicht zufrieden stellt?
Und wir kann ich ihr am besten den Daumen schonend abgewöhnen? Bzw dass sie sich erst gar nicht so fest daran gewöhnt, da dies ja Zahnfehlstellungen verursachen soll?
Ich danke Ihnen schon mal im Voraus.
von
Lorenza
am 21.09.2020, 20:19
Antwort auf:
Nicht genug Milch + Daumenlutschen?
Liebe Lorenza,
es ist ganz normal, dass die Brust nach einiger Zeit weicher und auch kleiner wird, das bedeutet eigentlich nur, dass sich die Stillbeziehung eingespielt hat und nicht, dass die Milch weniger wird.
Es gehört zur normalen Entwicklung eines Kindes dazu, dass es mit seinen Fingern den Mund und mit dem Mund seine Finger (und auch Füße) erforscht. Das sind wichtige Entwicklungsschritte und dabei kommt es nicht nur zu Empfindungen im Mund, sondern auch zu Gefühlserfahrungen an den Fingern. Die Kinder entdecken so ihren Körper und erleben, dass sie selbst Einfluss auf ihre Wahrnehmungen haben können. Manches Kind spürt dann auch „das ist ja ein angenehmes Gefühl" und will dieses angenehme Gefühl selbstbestimmt wiederholen (was etwas ganz anderes ist als einem weinenden Kind einen Schnuller in den Mund zu stecken, denn da wird etwas mit dem Kind getan, die Aktion geht nicht von Kind selbst aus).
Du kannst versuchen(aber nur, wenn es Dich wirklich stört!), Deiner Tochter jedes Mal, wenn sie den Daumen nimmt, diesen vorsichtig und sanft aus dem Mund zu ziehen, damit sie korrekt trinken kann. Das kann ein paar stressige Tage bedeuten, doch in vielen Fällen hilft es und das Kind lässt sich zumindest für einige Zeit so vom Daumenlutschen abhalten.
Daumenlutschen wird ein Kind übrigens selten so intensiv wie es einen Schnuller gebraucht, denn zum Krabbeln, Spielen usw. muss es den Daumen aus dem Mund nehmen, der Schnuller kann hingegen drin bleiben, somit ist die Einwirkung des Schnullers auf den Kiefer sehr viel größer als die des Daumens.
Ob Dein Kind ausreichend gedeiht, siehst Du an folgenden Kriterien:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch
(kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Wenn Dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein.
Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig beruhigen?!
Lieben grüß
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.09.2020
Antwort auf:
Nicht genug Milch + Daumenlutschen?
Noch als Ergänzung: während dem Stillen lässt sie oft meine Brust los, oder sie zieht ab und an an der Brustwarze, indem sie den Kopf bei geschlossenem Mund wegdreht.
von
Lorenza
am 21.09.2020, 20:21