Hallo liebes Team,
ich hatte mich schonmal gemeldet, immer wegen dem selben "Problem": dem nächtlichen Stillen/Einschlafstillen.
Ich brauche glaub ich einfach nochmal ein bisschen Zuspruch. Bei meiner Tochter haben wir nun vor 1 Woche mit Brei begonnen, sie ist jetzt fast 7 Monate alt. Das nur als Hintergrundinfo.
Ansonsten sagt meine Frage oben glaub ich schon alles: Ich muss sie in den Schlaf stillen, sonst schläft sie nicht ein. Wenn sie dann schläft und ich mich weggeschlichen habe, wacht sie in der Regel nach 20-30 Minuten wieder auf und will wieder nuckeln, sonst schläft sie nicht wieder ein. Das geht dann so lange, bis ich selbst ins Bett komme. Wir schlafen im Familienbett. Dennoch will sie, wenn sie auffwacht immer an die Brust, weil sie nicht von alleine wieder einschläft. Das kann nachts bis zu 5x vorkommen. Ich hab das immer gut mitgemacht. Nun meine Frage: Ist hier jemand, der das schon hinter sich hat und mir sagen kann, wie lange das so geht? Ich hab irgendwie den eindruck, dass das noch soweitergeht, bis sie 3 ist..? Ich möchte gerne mit 1 Jahr abgestillt haben, aber ohne dass sie brüllen muss o.ä... Kann mir jemand Hoffnung machen? LG und danke
von
Elbflorenz
am 14.05.2013, 13:35
Antwort auf:
nächtliches Stillen/Einschlafstillen- wie lange?
Liebe Elbflorenz,
manchmal hilft es, wenn man einfach all seinen Frust abladen und jammern kann. Wenn man
dann auch noch erkennt, dass man nicht der einzige Mensch auf der Welt ist, dem es so geht
und dass andere in genau der gleichen Situation stecken oder genau die gleiche Situation erlebt
(und überlebt) haben, dann kann man sich schon viel besser fühlen. Diese Erkenntnis hat zur
Bildung von Selbsthilfegruppen geführt, da Betroffene viel besser verstehen und helfen können.
Muttersein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Aber im Gegensatz zu den meisten
übrigen Berufen gibt es vorher keine Ausbildung dazu, Eltern werden einfach ins kalte Wasser
geworfen und müssen schwimmen. Seltsamerweise fühlen sich dann auch noch die Menschen,
die selber keine Kinder haben dazu berufen, sich als die größten Experten zum Thema Kind zu
fühlen und teilen fleißig ihre Ratschläge aus.
Über die Jahrtausende hinweg hat es sich bewährt, dass Mütter auf ihren Instinkt gehört haben
und so das Überleben ihrer Kinder gesichert wurde. In unserer heutigen Kultur wird Müttern
leider der Instinkt bzw. das Vertrauen in ihre instinktiven Fähigkeiten mehr oder weniger
systematisch abgewöhnt. Gleichzeitig beklagt alle Welt die zunehmende Verrohung und
Gefühlskälte unserer Gesellschaft. Ich denke zwischen diesen beiden Fakten besteht ein
Zusammenhang.
Suche dir Menschen, die dich nicht immer in deinen Entscheidungen und Taten in Frage stellen,
sondern dir helfen deinen Weg zu finden. Es geht um dich, dein Kind und deine Familie. Du
musst mit deinen Entscheidungen leben und niemand sonst. Vielleicht magst Du auch einmal ein
Stillgruppentreffen besuchen und dich dort mit anderen Müttern austauschen. Dort kannst Du
wahrscheinlich auch Mütter mit größeren Kindern kennenlernen, die dir zeigen, dass die
anstrengende Zeit mit schlaflosen Nächten nicht ewig dauert (auch wenn man es manchmal
glaubt) und dass Kinder, deren Mütter auf ihre Bedürfnisse eingehen, keine kleinen Monster,
sondern einfühlsame und selbstständige Menschen werden.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene
LLL Stillberaterin heraus und Du kannst dich bei ihr nach dem nächsten Gruppentreffen
erkundigen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.05.2013
Antwort auf:
nächtliches Stillen/Einschlafstillen- wie lange?
Liebe Elbflorenz,
was Du erlebst, geht vielen so und ist doch ganz normal. Dein Baby braucht Deine Nähe im Schlaf, um sich sicher und geborgen zu fühlen, und mit der Brust im Mund, so hab ich das damals empfunden, kann es sicher sein, dass Du bei ihm bist. Auch meine Tochter mochte phasenweise gar nicht loslassen und wachte sehr schnell wieder auf, wenn ich nur mal auf Klo ging.
Wie lange das dauert, kann Dir niemand sagen, weil unsere Kinder da sehr verschieden sind. Bei uns ging das bis unser Kind frei laufen konnte, das war so mit 15 Monaten. Dann kamen solche "Rückfälle" in Form von erhöhtem Kuschelbedarf nur noch in besonderen Zeiten (Krankheit, schlimmes Zahnen). Ich bin aber sehr froh, dass wir noch stillen und die Möglichkeit haben, so für Hilfe zu sorgen, wo andere sonst viel länger brauchen und es viel mühsamer ist, die Kinder zu beruhigen. Unsere Tochter hat immer Stillzeiten von 1,5-2,5h gehabt. Jetzt stillt sie tagsüber zwischen alle 3-5h und nachts nach 4 - 7,5h Schlaf und dann in den Morgenstunden das übliche Aufwachstillen.
Was ich Dir versichern kann, ist, dass diese heftige Phase aufhört. Wann, weiß ich allerdings nicht.
Mir hat geholfen, dass ich mich mit unserer Tochter zum Mittagsschlaf zusammen hinlegte, NACHDEM sie fertig ausgiebig gestillt hatte. Das war so eine Phase, in der sie während des Stillens auch Schwierigkeiten hatte einzuschlafen und dann so unruhig immer an- und abdockte. Ich hab ihr gesagt, sie müsse nun mal loslassen, damit wir schlafen können. Das hat sie ganz früh verstanden und auch gemacht, wenngleich mit anfänglichem Protest (anfangs so 5 Minuten, nach wenigen Tagen nur noch ein bisschen Quengeln). Ich hab sie dann fest an mich gekuschelt, sonst wäre sie immer wieder aufgestanden (Bewegungsmotor) und ihr immer gesagt: "Wir schlafen jetzt." Schließlich hat sie das getan, müde wie sie war, und so ist es geblieben. Zum Einschlafen stillen wir ausgiebig, bis beide Seiten reichlich geleert wurden, und dann sage ich ihr immer denselben Satz (s.o.), lege sie hin, mich daneben (heute meist nicht mehr nötig). Sie dreht sich um und schläft ein.
Weil wir das so gemacht haben, konnte ich sie, als sie so oft schon nach 1/2 oder 3/4h kam, sitzend stillen, wieder dasselbe sagen und ins Bettchen (Beistellbett) legen. So konnte ich dann auch später schlafen gehen ;-), und sie hatte immer das Gefühl, dass Mamas tröstliche Nähe da war..
Heute freut sie sich, wenn sie ins Bett geht, und schaut glücklich, wenn einer von uns (sehr oft Papa) gleich mit ins Bett geht.
Also es hört auf! Nur nicht die Hoffnung verlieren. Erfüllte Bedürfnisse vergehen! Genieße das Kuscheln und Stillen, es hört früher auf, als es Dir lieb ist. Bei den heutigen "langen" Abständen fange ich schon fast an, was zu vermissen, auch wenn ich mich freue, dass die kleine Maus so selbstständig und selbstsicher ist.
Alles Gute
Sileick
Mitglied inaktiv - 14.05.2013, 15:23
Antwort auf:
nächtliches Stillen/Einschlafstillen- wie lange?
Hoi elbflorenz
Das war bei mir recht ähnlich...
Nun ist mein kleiner etwas über ein jahr und hält sich für zu alt an der brust einzuschlafen ;-) wir stillen dann geht er weg und ich muss minimum 30min bei ihm bleiben bis er es geschaft hat selbst einzuschlafen... schön wars als er nach kürzerster zeit an der brust geschlafen hat.
Damals halfs wenn ich bis zum ersten mal aufwachen bei ihm blieb und mich erst dann verkrümelte so hat er recht bald mal wieder 4h am stück geschlafen.
Lg namama
von
namama
am 14.05.2013, 23:02
Antwort auf:
nächtliches Stillen/Einschlafstillen- wie lange?
Vielen Dank für die Antworten! Das probiere ich heute abend gleich mal, dass ich so lange bei ihr bleibe, bis sie das erste mal aufwacht! Guter Tipp! Heute Nacht wars übrigens wieder extrem mit der Nuckelei. Und ich bin fix und fertig heute morgen :-(
von
Elbflorenz
am 15.05.2013, 12:13