Frage: nächtl. Stillmarathon (9,5 mon)

Hallo, meine Tochter ist jetzt 9,5 monate alt. Sie war schon immer sehr "brustabhängig". Bis zu 3-4 monaten ist sie nachts so alle 3 Std. gekommen. Dann plötzlich mit 4,5 monaten alle 10-30 min. Wir waren dann in einer Schlafambulanz (ich machte mir plötzlich sorgen mit ihr könnte was nicht i.O. sein) und diese haben gemeint sie wird so oft munter da sie für ihr Alter sehr sehr weit sei und dies natürlich dann nachts verarbeitet und dann kommen auch noch diese Schübe dazu. Ist für mich auch verständlich - irgendwie muss sie das ganze ja abbauen. Dann so ca. mit 7 monaten wurde es besser. Sie wurde zwischen 2 u. 3 stunden munter und damit konnte ich gut umgehen. Jetzt sind wir wieder an dem Punkt angelangt wo sie eben alle 30 min. munter wird und sich nur mit der Brust beruhigen lässt bzw. sie manchmal sogar nur mit der Brust im Mund schlafen kann (Schnuller nimmt sie nicht)... Da ich eine Wirbelsäulenskoliose habe möchte ich diesen Stillmarathon nachts irgendwie reduzieren, wenn sie nur alle 3-4 Std. kommen würde ist es für mich ok. Ich hab sogar schon überlegt abzustillen, bin aber noch nicht 100% davon überzeugt. Ich hab Angst, dass es ganz schlimm für sie wird wenn sie die Brust nicht mehr bekommt, da sie seit sie auf der Welt ist richtig auf die Brust fixiert ist. Jedesmal tragen, wenn sie munter wird schaff ich einfach nicht, zu müde und eben diese Rückenschmerzen... Ein Schlaftraining kommt für mich auch nicht in Frage! Wenn ich neben ihr liege und sie mit worten und streicheln trösten möchte flippt sie richtig aus und beginnt hysterisch zu schreien...bekommt sie die Brust ist wieder alles i.O. Tagsüber braucht sie die Brust kaum, nur dann wenn sie bereits zu müde ist oder es ihr nicht so gut geht. Aber nachts ist es unverstellbar ohne brust. Ich hab auch schon beobachtet, dass wenn sie sich zur Seite dreht sofort den Mund aufmacht und nach der Brust "schnappt" Was kann ich machen damit es ein bissl besser wird? Ich schlafe nachts kaum. Entweder sie hält mich munter mit dem ständigen nuckeln oder ich hab vor lauter seitlich liegen extreme Rückenschmerzen... Bräuchte nen Rat oder Tipps.... Wenn nur Abstillen hilft wie mach ich es am besten so das es so schonend wie möglich für sie ist. Die Brust braucht sie definitiv nur noch zur Beruhigung. Hunger hat sie meiner Meinung nicht da sie ja nur nuckelt und nicht wirklich trinkt / schluckt. Vielen Dank Mela mit Lillie

Mitglied inaktiv - 11.08.2009, 12:18



Antwort auf: nächtl. Stillmarathon (9,5 mon)

Liebe Mela, ich kann dir leider nicht sagen, wie Du dein Kind dazu bringen kannst, länger zu schlafen. Acht bis zehn Monate sind das typische Alter für die sogenannte Fremdelphase. Das heißt, das Kind beginnt ganz bewusst zwischen fremd und bekannt zu unterscheiden und lernt nun auch sehr deutlich, dass es ein eigener Mensch ist. Dies kann für das Kind sehr aufregend und verunsichernd sein und dann will es natürlich nicht alleine sein, schon gar nicht, wenn es sich in den Schlaf fallen lassen soll und damit ja auch das letzte bisschen Kontrolle abgeben muss, das es in seiner Welt hat. Ob das Abstillen helfen würde, wage ich zu bezweifeln, vielleicht solltest Du zuerst nach einer anderen Lösung suchen. Zu allererst solltest Du dir gemütliche Lagerungskissen besorgen, damit Du in der Seitenlage stabilisiert wirst, dann kann der Arzt dir Massagen verschreiben, damit Du wieder lockerer wirst. Nutze jede Möglichkeit der Entlastung für dich. Nimm jede Hilfe, die Du für den Haushalt, das Einkaufen, die Gartenpflege (falls ihr einen habt) usw. bekommen kannst. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn deine Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem. Vielleicht gibt es jedoch in der Nachbarschaft einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen ein nicht all zu hohes Entgelt bereit ist, mit dem Baby ab und zu für eine Stunde zu spielen oder es spazieren zu fahren, so dass Du in dieser Zeit schlafen kannst oder dir etwas nur für dich gönnst. Eine weitere Entlastung könnte (falls finanzierbar) eine Haushaltshilfe für einige Stunden in der Woche oder im Monat sein. Wenn gelegentlich jemand anders sämtliche Fußböden wischt, dann kann dies schon eine große Hilfe sein. Das Kochen lässt sich durch geschicktes Vorkochen ebenfalls weniger arbeitsintensiv gestalten. Wenn Du statt einer Portion Spaghettisauce gleich die dreifache Menge kochst, kannst Du zwei Portionen einfrieren. Nudeln sind schnell gekocht und die Sauce ist dann für zwei weitere Mahlzeiten fertig im Tiefkühlschrank. Es gibt eine ganze Menge Gerichte, die sich ohne wesentlich höheren Aufwand in doppelter oder dreifacher Menge zubereiten und dann portionsweise einfrieren lassen. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügele es nicht und trage es für zehn Minuten. Dann vergleiche: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Mutter sein ist einer der härtesten Berufe, die es gibt. Du bist 24 Stunden am Tage, sieben Tage die Woche und das das ganze Jahr im Einsatz. Es ist überlebensnotwendig sich in dieser Situation das (Alltags)Leben so einfach wie möglich zu machen. Ich hoffe, diese Tipps helfen dir ein wenig weiter. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 11.08.2009



Antwort auf: nächtl. Stillmarathon (9,5 mon)

Hallo, meine Tochter (18 Monate) benimmt sich ähnlich wie deine Tochter. Wenn sie diese ganz extremen Phasen hat, stellt sich meistens nach kurzer Zeit heraus, dass z.B. Zähne kommen oder sonst irgendwas war. Es hält auf jeden Fall nicht ewig an, wenn ihr Problem gelöst ist, kommt sie wieder auf 2-3 Stunden jede Nacht. Ich kann auch wegen Rückenschmerzen nicht gut auf der Seite liegen. Zum Stillen liege ich meist auf dem Rücken, ein Kissen unter den Knien. Meine Tochter fast die Brust, zieht sie zur Seite und liegt dann neben mir; wenn du den Kopf des Babies auf deinem Arm liegen lässt, geht es noch besser. Ich habe keine große Brust, aber meine Tochter zieht sie wohl etwas lang und das geht. Manchmal liege ich auch auf dem Rücken und meine Tochter auf mir (Bauch auf Bauch)- sie muss dann nur den Kopf etwas zur Seite nehmen. Manchmal liege ich auch fast ganz auf dem Bauch, gestützt von einem Kissen und schiebe meine Brust etwas zur Seite, so dass meine Tochter sie fassen kann. Wie gesagt: Auf der Seite stille ich eigentlich gar nicht mehr, das tut meinem Rücken wirklich gut (ich habe auch eine Skoliose!!).

Mitglied inaktiv - 13.08.2009, 10:03