Nachts stillen (oder auch nicht)

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nachts stillen (oder auch nicht)

Hallo Biggy in Kristina, ich habe hier in der Suche schonmal zu "abstillen nachts" gelesen, aber meistens geht es ja um juengere Kinder. Henrik ist nun 18 Monate alt und ich mag eigentlich nachts nicht mehr stillen. Ich arbeite nun 20 Stunden die Woche, ab August 30 und bin einfach nur noch fertig. Vor 2 Wochen lag ich mit Sommergrippe flach und siehe da, mein lieber Sohn hat es ohne Theater geschafft, nachts mal auf Mama zu verzichten. Hat er da einfach gemerkt, dass ich echt nicht kann? Mein Mann hat Henrik, wenn er wach wurde, etwas Wasser gegeben (Sigg Flasche) und er hat protestlos weitergeschlafen. Kaum ging es mir wieder besser, ging es wieder los. Terror, wenn es nur Wasser gab, bruellen, bis der grosse Bruder wach wurde (sie schlafen zusammen im Zimmer) und wenn mein Mann kam und nicht ich, ging das Kreischen erst recht los. Knuddeln, streicheln, beruhigende Worte, sein Kuscheltier, etwas Wasser bringen nichts. Auch wenn ich mich mit ihm auf die Matratze neben sein Bett lege (da stillen wir normal vorm Schlafen) schreit er weiter. Und Mama gibt natuerlich irgendwann nach - aus reinem "Selbstschutz", um irgendwann doch mal wieder schlafen zu koennen. Letzte Nacht hab ich relativ schnell nachgegeben, ich mag es auch nicht, wenn er "grundlos" so viel weint. Leider ist er nach dem Stillen (er beendet seine "Mahlzeiten" selbst) nicht eingeschlafen, sondern meckerte noch 1 1/2 Stunden weiter. Ich weiss nun nicht, ob es nur ein Machtkampf seinerseits ist oder ob er es wirklich noch braucht oder ob es einfach "Gewohnheit" ist. OK, derzeit ist es nur ein Snack zwischen 0 und 1 Uhr, aber ich traue dem nicht, es kann schnell auf 3-4 Mal umschlagen, das hatten wir schon oefter. Ich muss demnaechst auch auf Dienstreise - ueber Nacht. Da soll er ja auch nicht das ganze Haus zusammenschreien :(. Waere super, wenn Ihr einen Rat fuer mich haettet - und wenn der einfach "Durchhalten, es wird schon bald werden" ist ;). Sorry, dass es so lang geworden ist ... LG, Katja

Mitglied inaktiv - 18.07.2008, 15:59



Antwort auf: Nachts stillen (oder auch nicht)

Liebe Katja, ich mag dich nicht einfach vertrösten mit: Halte durch, es wird irgendwann schon besser. Denn wenn es dir zuviel ist, dann ist es dein gutes Recht zu sagen: Es reicht. Und dein Sohn wird lernen, deine Grenze zu akzeptieren. Wenn ich dich richtig verstehe, dann wäre es ja durchaus möglich, dass er morgens vor dem Aufstehen noch ein Weilchen stillen darf? Wenn du gesehen hast, dass es geklappt hat, als du krank warst, kannst du zumindest was die Dienstreise betrifft, beruhigt sein. AUch dann wird er wohl nicht die ganze Nachbarschaft wecken... Das Wichtigste ist wirklich, dass du überzeugt bist von dem, was du willst. Vielleicht wird es nötig sein, dass der große Bruder ein paar Nächte bei dir schläft, und Papa und kleiner Sohn im Kinderzimmer. Erkläre es deinem Junior, auch wenn er nicht alles versteht, so begreift er doch schon viel mehr, als wir Großen immer meinen. Sag ihm, wie es in Zukunft laufen wird (z.B. Stillen ist ok nach dem Baden/Waschen und vor dem Schlafengehen, nachts nicht, aber morgens, wenn der Papa aufsteht und Kaffee kocht -als Beispiel- oder der Radiowecker -in seinem Zimmer- angeht, darf er zu dir ins Bett und trinken). Und dann halte es auch durch, und halte dich an dein Wort. Wenn das vereinbarte Zeichen erscheint, darf er stillen und du solltest ihn auch daran erinnern. So lernt er, dass er sich auf dein Wort verlassen kann. Wenn du gern Englisch liest, gibt es ein Buch, das dir helfen kann: The no cry sleep solution von Elizabeth Pantley. Es wird 2009 endlich auch auf Deutsch erscheinen, und enthält einige sehr praktische Tips, um Kinder dabei zu helfen, auch ohne Stillen in der Nacht klarzukommen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 18.07.2008



Antwort auf: Nachts stillen (oder auch nicht)

Danke Dir! Wir handhaben es derzeit schon so, dass er morgens noch zu uns ins Bett kommt zum Stillen - oder wir das gleich im Kinderzimmer machen. Die Kuschelzeit brauchen wir alle einfach :). Wir haben so spezielle Zeiten, wo eigentlich immer gestillt wird, ab und an auch zwischendrin, wenn er mir anzeigt, dass er es braucht. "Ich muss ueberzeugt sein, was ich will ..." Wenn ich mir das so waere. Ja, ich will schlafen und ich mag nachts EIGENTLICH nicht mehr stillen. Auf der anderen Seite denke ich irgendwie, dass ich bei Henrik noch immer Einiges "gut zu machen" habe. Er war Fruehchen und hat schon so viel durchgemacht und war am Anfang so viel ohne uns, dass ich es jetzt echt nicht haben kann, wenn er mal laenger weint und ich weiss, ich muss ihn nur stillen und es ist Ruhe und er ist zufrieden ... Dazu ist er noch recht haeufig krank (Mittelohrentzuendungen hauptsaechlich) und das sind ja dann eh immer Ausnahmesituationen ... Zwickmuehle ... Danke aber fuer Deinen Tipp, ich werde mal mit meinem Mann (und meinem Grossen) reden und hoffen, dass er mitzieht (sie mitziehen). Manchmal will der Grosse einfach nicht bei uns/mir schlafen ;). Das Buch habe ich schon daliegen, allerdings die Babyversion, wo ich jetzt nicht weiss, ob ich mir nicht lieber die Kleinkind-Version besorgen sollte. Ich habe es bisher nur auszugsweise gelesen, vlt. haette ich es doch komplett lesen sollen. Kennst Du beide Versionen und weisst, ob sie sich grossartig unterscheiden? Ich "befuerchte" ja schon, da man mit Babys ja doch noch anders umgeht ... Danke Dir erstmal, ich werde sehen, wie sich das umsetzen laesst. Liebe Gruesse aus den USA :), Henrik & Katja

Mitglied inaktiv - 18.07.2008, 19:37