Frage: Nachts oft stillen trotz drei Brei

Hallo, meine Tochter (8Monate) isst seit ca 2 Monaten drei Komplette Breimahlzeiten am Tag (vormittags/nachmittags Obstbrei/Stillen, mittags Gemüsebrei mit Fisch oder Fleisch, abends Milchbrei). Sie isst die Mahlzeiten meistens auf und trinkt über den Tag verteilt ca 100-150ml Wasser. Nun ist es so, dass sie trotzdem nachts alle zwei Stunden Hunger hat. Mein Osteopath meinte der Bereich der Nebennieren/Zwerchfell war auffällig, dort wird ja Adrenalin produziert Und vll kommt sie deshalb nicht richtig in den Tiefschlaf und wacht deshalb so oft auf. Des Weiteren war der Nabel verhärtet was ein Zeichen ist, dass sie sich noch nicht abkapseln will. Nach dem Termin beim Osteopathen hat Sie nachts fünf Stunden durchgehalten, Leider aber nur für zwei Nächte, danach ging es wieder alle zwei Stunden. Was ich schon alles versucht habe: - Schnuller, Wasser angeboten weil ich gedacht habe sie sucht nur meine Nähe Oder hat Durst - hat sie aber abgelehnt und ist erst wieder eingeschlafen nachdem ich sie gestillt habe - Pre Nahrung gegeben (ohne „Wirkung“, weiter alle 2 Stunden) - Ich habe sie in mein Bett geholt u sie schläft jetzt bei mir weil ich dachte ihr fehlt der Körperkontakt da ich sie tagsüber ja nicht mehr stille Alles leider ohne Erfolg, Es entwickelt sich jetzt auch eher in die Richtung dass sie vormittags dann gesättigt ist u erst mittags wieder richtig Hunger hat. Soll ich die Milch nachts strecken? Dass sie wieder mehr Hunger tagsüber hat u sich satt isst u nachts eben nicht mehr so hungrig ist? Wenn ja wie bekomme ich das am besten hin? Es ist nicht schlimm wenn sie nachts aufwacht, sie jammert, ich stille sie und sie schläft sofort wieder ein. Nur es geht schon so lange und es geht langsam an meine Substanz, ich würde gerne mal wieder etwas länger am Stück schlafen. Besten Dank im Voraus Katrin

von Katrin! am 12.10.2020, 11:15



Antwort auf: Nachts oft stillen trotz drei Brei

Liebe Katrin, Stillen ist viel mehr als nur Nahrung, Dein Kind sucht in der Nacht nur nur Milch, sondern die Geborgenheit an der Brust. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa fünf bis acht Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn Dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Kannst Du Deinem Kind noch etwas Zeit schenken bis es reifer ist? Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 12.10.2020