nachts (nicht mehr) stündlich stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: nachts (nicht mehr) stündlich stillen

Hallo, unser Sohn ist jetzt 1 Jahr alt und schläft im Familienbett. Er wird nachts alle 1-2 Stunden wach und schläft nur nach stillen ein. Wir probieren gerade die Methoden nach dem Buch "Schlafen statt schreien", aber nachdem er oben jetzt 4 Zähne hat und beim "abdocken" sich oft unabsichtlich sehr unsanft losreisst, läuft mir die Zeit davon. Ich habe nach ca. 40 mal abdocken pro Nacht (er dreht sich oft 4-5 Mal weg und dann nuckelt er doch wieder) total wunde Brustwarzen bekommen und beschlossen, dass jetzt Schluss sein muss mit dem Dauerstillen. Habt Ihr uns vielleicht noch Ratschläge, wie kann ich ihm abgewöhnen, dass er nur an der Brust einschläft? Wir tragen ihn jetzt, aber da wacht er immer auf, sobald man ihn hinlegt. Im Liegen einschlafen funktioniert garnicht. Ich stille übrigens fast noch voll, da er nicht viel isst, das heisst er ist auch tagsüber sehr brustfixiert. Ich habe das Gefühl, nie vom Stillen weg zu kommen....und so langsam geht mir die Kraft aus. Liebe Grüsse Tiny

Mitglied inaktiv - 16.07.2010, 20:45



Antwort auf: nachts (nicht mehr) stündlich stillen

Liebe Tiny, es gibt solche Kinder, für die das Stillen - auch in der Nacht - noch extrem wichtig ist. Wenn du andererseits einfach nicht mehr "kannst", dann wird dein Sohnemann das akzeptieren müssen. Es wird sicher nicht leicht werden, denn ganz wichtig ist, dass ihr das wirklich ganz konsequent durchhaltet! Ich würde ihn nicht komplett abstillen, denn dass ihm die Brust noch so wichtig ist zeigt, welche Bedeutung sie für ihn hat und das hat vermutlich weniger mit dem Trinken als mit seiner psychologischen Reife zu tun. Vielleicht genügt es, wenn du ihn nachts abstillst. Es werden euch ein paar schwere Nächte bevorstehen, bis er es schafft, eben doch auch ganz ohne Brust einzuschlafen. Und für euch Eltern ist es sicher nicht einfach, ihn auf diesem Weg konsequent aber doch liebevoll und einfühlsam zu begleiten. Es zu schaffen bedeutet aber auch, einen Grundstein zu legen für die Überwindung aller zukünftigen "Krisen"... Tagsüber wird er dann vermutlich zunächst einmal noch anhänglicher werden, doch das legt sich, sobald sein Sicherheitssystem wieder stabil ist. Für die Behandlung wunder Brustwarzen empfehle ich dir: o Du kannst vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen bevor Du das Baby an die Brust anlegst. Beginne das Stillen an der weniger wunden Seite (falls es eine gibt) bis der Milchspendereflex einsetzt und wechsele dann vorsichtig zu der schlimmer betroffenen Seite überwechseln. Beim Seitenwechsel sollte sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Anlegen geachtet werden; o nach dem Stillen kannst Du etwas Kolostrum oder Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet); o Du kannst Lansinoh© für stillende Mütter oder Purelan (gibt es in der Apotheke) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten. Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind (Spangler und Hildebrandt 1993); o sind deine Brustwarzen so wund, dass Du den Druck durch Kleidung oder den Büstenhalter nicht ertragen kannst und es Dir Schmerzen bereitet, wenn Du Dein Baby hältst, kannst Du nach dem Stillen Lansinoh auftragen und anschließend Brustwarzenschoner (nicht zu verwechseln mit Stillhütchen!) mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in Deinem Büstenhalter tragen, um deine Brustwarzen zu schützen. Den gleichen Zweck wie Brustwarzenschoner können Plastikteesiebe erfüllen, bei denen die Griffe entfernt wurden; Brustwarzenschoner sind in der Apotheke oder auch bei La Leche Liga erhältlich. Wechsele immer wieder die Stillhaltung, damit nicht immer wieder die gleiche Stelle beansprucht wird. Wenn das Stillen zu schmerzhaft ist, dann streiche an dieser Seite vorsichtig aus und gib die Milch auf andere Weise (z.B. mit dem Becher). Es ist nicht schlimm, wenn sich die Milchproduktion in der "heilen" Seite erhöht und auf der anderen Seite abnimmt. Sobald deine Brustwarze wieder verheilt ist, kannst Du das durch entsprechendes Anlegeverhalten wieder einregeln. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 17.07.2010



Antwort auf: nachts (nicht mehr) stündlich stillen

Bzgl Tragen: Lasst ihr in lang genug auf dem Arm, bevor ihr ihn ablegt? Ist ja oft eine Frage der Geduld :(

Mitglied inaktiv - 17.07.2010, 22:27



Antwort auf: nachts (nicht mehr) stündlich stillen

Danke für die Ratschläge, wir versuchen es mit dem Teilabstillen in der Nacht. Wir sind jetzt bei 2 Mal stillen in der Nacht und damit kann ich leben. Er schläft nach diesen Mahlzeiten 3 Stunden am Stück, das ist eine deutliche Verbesserung. Beim Tragen ist er immer noch unruhig und wacht fast jedes Mal auf beim Hinlegen (wir warten wirklich lange). Durch die 2 ruhigen Phasen nach dem Stillen ist die Nacht aber noch erträglich und ich hoffe, dass der Rest mit der Zeit besser wird. Ich will auch noch nicht abstllen, da ich merke wie sehr er an der Brust hängt und ich stille im Prinzip auch gerne, nur kann und will ich nicht mehr den Schnullerersatz bieten. Liebe Grüsse Tiny

Mitglied inaktiv - 19.07.2010, 21:36



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