Frage: Nachts Stillen...

Mein Kleiner ( gerade 6 monate geworden) wird nachts immer so oft wach (3-7 mal). Dann möchte er gestillt werden bis er eingeschlafen ist. Und wehe nicht, dann fängt er gleich wieder an, sobald ich gerade wieder in meinem eigenen Bett liege. Manchmal lass ich ihn dann ein bisschen schreien. Das klappt auch ab und an mal. Leider kann ich das nicht immer durchziehen weil mein Mann und mein Großer ( 3 J.) früh aufstehen müssen und auch ihres Schlafes beraubt werden. Alle sagen mir, das ich meinen Kleinen von Anfang an zu viel verwöhnt hätte. Aber das hilft mir ja jetzt auch nicht weiter. Mit nur trösten oder sonstiges lässt er sich nicht abspeisen. Sein Motto: Die Brust oder ich schreie. Mittags bekommt er ein halbes Menüglässchen, Nachmittags ein halbes Früchtegläschen und Abends einen Griesbrei. Zwischendurch darf er dann auch noch mal bei mir trinken 1-2 mal. Und Morgens wird er auch 2 mal gestillt. Was mache ich falsch? Ich möchte sogerne noch mal gut schlafen können.

Mitglied inaktiv - 22.09.2008, 09:49



Antwort auf: Nachts Stillen...

Liebe Laumi, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 22.09.2008



Antwort auf: Nachts Stillen...

Hallo! Dein Sohn sucht halt Deine Nähe, das ist doch ganz normal. Tagsüber muss er Dich immer teilen, nachts hat er die ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich würde ihn einfach mit zu mir ins Bett nehmen. Meine Tochter (knapp 6 Monate) schläft von Anfang an bei mir. Sie liegt im Schlafsack an der Außenkante (ist natürlich ein Gitter vor). Oder vielleicht kannst Du sein Bett direkt an Deine Seite stellen. Außerdem finde ich, dass er ganz schön viel Beikost bekommt. Meine bekommt noch nichts, sie wird noch voll gestillt. Beikost hat teilweise weniger Kalorien als Muttermilch, vielleicht hat er doch noch Hunger? LG, Silke

Mitglied inaktiv - 22.09.2008, 11:06