Nachtrag schlafprobleme

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nachtrag schlafprobleme

Re: Schafprobleme Antwort von Kristina Heindel am 05.10.2012 Liebe Sophia1, es wird dich wenig trösten, dass viele Mütter das als „ausgleichende Gerechtigkeit“ bezeichnen, wenn es bei ihnen genau umgekehrt gelaufen ist. Aber da ist schon etwas Wahres dran: Viele Babys, die anfänglich sehr „gut“ geschlafen haben, werden genau in diesem Alter deutlich unruhiger in der Nacht. Es ist an sich nicht unüblich, wenn ein Kind im Alter deiner kleinen Maus 3 bis 4 Mal pro Nacht „kommt“ (oder auch häufiger!!). Es ist also ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt und deshalb ist die Einführung von künstlicher Säuglingsnahrung oder Beikost, oder selbst das Abstillen, auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Und wenn die unterbrochenen Nächte dich schlauchen, schau, dass Du dir jetzt die Tage so einfach wie möglich machst. Dein Kind braucht dich, deine Milch und deine Nähe, und es sollte momentan das Wichtigste in deinem Leben sein. Lass den Haushalt Haushalt sein, er läuft dir nicht davon, Viel wichtiger als top gebügelte Blusen oder geputzte Fenster ist es jetzt, dass Du einigermaßen regelmäßig etwas zu essen und zu trinken bekommst und dich so viel wie möglich ausruhen kannst. Lieben Gruß, Kristina Re: Schafprobleme Antwort von Sophia1 am 10.10.2012 Hallo Kristina , du hast recht der zeit tröstet mich das wirklich sehr wenig es beruhigt zwar für ein kleinen Moment , aber das wars dann auch schon . Ich bin wirklich froh das es bei uns mit dem Stillen super klappt und sie auch wirklich noch satt wird sie hat ja auch nachts kein Hunger ich biete es ihr an und sie nimmt die brust einfach nicht . wenn ich mir vostelle ich müsste jede nacht erst flasche kochen ich glaube dann würde ich noch merh das heulen bekommen . es sind halt diese dämlichen schmerzen die sie vom schlafen abhalten und aufschreien lassen . und ich nicht mehr weiß wie ich ihr helfen kann. Der Bauch ist nacht so steinhart das ich dann erstmal wieder anfange die Babymassage zu machen , weil es ihr einfach hilft das sie die luft und den Inhalt los wird . nutze nun auch die windsalbe und kümmelzäpfchen zur nacht . für die zähne haben wir osanit kügelchen und seit heute eine veilchenwurzel ( mit der ich mich bislang nicht so anfreunden konnte ekel mich ehrlich gesagt ein wenig davor ). Meine Kleine schläft in einer xxl wiege direkt neben mir - versuche es jeden abend und auch nachts immer erst einmal das sie wirklich auch darin schläft und ich sie zurück lege,wenn das allerdings gar nicht geht und wir gar nicht zur ruhe kommt dann nehme ich sie mit zu mir . sie braucht diese nähe einfach ganz ganz doll merke ich immer wieder sie kuschelt sich richtig an mich und schlummert dann meist auch recht schnell ein . liebe grüße

von Sophia1 am 12.10.2012, 20:50



Antwort auf: Nachtrag schlafprobleme

Liebe Sophia1, deine Beschreibung der Nacht erinnert mich an eine Zeit mit meiner ersten Tochter, die auch von Blähungen geplagt werden. Das einzige, was ihr dann half, war auf meinem Bauch liegend zu schlafen. Ich brauch nicht zu sagen, dass das eine sehr anstrengende Zeit war, denn ich verbrachte die meiste Zeit nur im Halbschlaf, hielt meine Hände auf ihrem kleinen Popo und "schuckelte" das kleine Wesen sanft auf und ab. Allerdings schaffte ich es dann doch, mich auch daran zu gewöhnen, und in dem ich meinen Haushalt aufs Minimum herunterfuhr, um auch tagsüber so oft die Maus es zuließ zu ruhen. Heute, viele Jahre später, ist es eine Erinnerung, die mich trotz der Belastung, als warme Erinnerung begleitet. Was ich damit sagen will: Manchmal ist es einfach wirklich sehr sehr anstrengend, aber wir schaffen es doch. Und es geht vorüber. Du solltest dich aber nicht scheuen, dir Hilfe von außen zu holen, die dich tagsüber entlastet. Es liegt definitiv nicht an deiner Milch, aber vielleicht kennst du eine erfahrene Homoöpathin, oder fragst mal eure Hebamme um Rat (du hast noch ein Recht darauf...) und Globuli, wenn sie sich damit gut auskennt. Ich höre immer wieder von Müttern, die gute Erfahrungen damit gemacht haben. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 13.10.2012



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