Hallo Fr. Welter,
Nun schreib ich ihnen nochmal, ich hoffe es ist ok für sie. Ich hatte sie gestern angeschrieben zwecks unserem 8 Wochen altem Sohn wegen dem Fläschchen.
Sie wollten mir dann in ihrer Nachricht einen Text hinzufügen welche Nachteile die Gabe von Fläschchennahrung hat, nur leider konnte ich den Text nicht finden- könnten sie ihn mir anhängen??
Nun sind doch nochmal zwei Fragen aufgetaucht:
1. Unseren ersten Sohn hab ich die ersten 4 Monate voll gestillt und dann abgestillt weil es ihm nicht mehr gereicht hat. Nun möchte ich das eigentlich bei unserem 2. Sohn auch machen wenn er so alt ist, da wir im 5. Monat mit Beikost anfangen wollen. Wie ich Stille ich ihn denn am besten ab wenn es soweit ist??
2. Ich habe mir schon oft überlegt evtl eine Stillberaterin zu kontaktieren weil doch immer wieder Fragen auftauchen. Ich hab gesehen dass sie von der La Leche Liga sind. Kostet es mich denn was wenn eine Stillberaterin kommt??
Vielen Dank nochmal.
MfG aberle2010
von
Aberle2010
am 28.08.2012, 12:47
Antwort auf:
Nachteile Fläschchen und Abstillen
Liebe Aberle2010,
Sie müssen nicht abstillen, wenn Sie das nicht möchten, Sie können auch Beikost geben und zusätzlich stillen.
Ansonsten gibt es keine „Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann.
Wenn Sie ihr Kind bis zum Alter von sechs bis sieben Monaten vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte.
Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung.
Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben.
Und jetzt hänge ich den Text auch an ;-))).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Nur ein Fläschchen.....
Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC
Titolo Originaltitel: "Just one bottle"
Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes.
Zum Beispiel:
• Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen.
• Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern.
• Um wunde Brustwarzen zu schonen
Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar:
• Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988)
• Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977)
• Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992)
• Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993)
• Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick)
• Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981)
• Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985).
Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen.
Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist.
Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen.
Referenzen:
Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413.
De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40.
Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518.
Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670.
Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243.
Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315.
Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63.
Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358.
Copyright © Breastfeeding Review
Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia
Übersetzt von Ulrike Schmidleithner
von
Biggi Welter
am 28.08.2012