Frage:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Hallo,
ich bin langsam am verzweifeln und mach mir Sorgen, ob ich alles richtig mache!
Mein Sohn (16 Wochen) ist seit 2 Wochen sehr anstrengend. Er weint ständig. (Muss dazu sagen, dass er aber auch sehr viel lacht!).
Sein Trinkverhalten hat sich verändert. Er kommt seltener (aber auch mal nach 1 std.wieder) und manchmal trinkt er 20 Minuten (ich unterbreche ihn dann, da er nur noch nuckelt), manchmal aber auch nur 3 Min. und schreit dann wie am Spieß und will nicht mehr weiter trinken. Kann auch sein, dass er keinen Hunger hat. Ich lege ihn aber dann immer an, wenn ich mit seinem Weinen nicht mehr weiter komme. Davor wollte er immer alle 2 Std. essen. Nun kommt er total unregelmäßig. Hab echt den Faden verloren.
Er schluckt auch sehr laut. Kann vom starken Milchspendereflex kommen, aber er schluckt auch laut wenn die Milch nicht mehr so rausschießt.
Er hat Schwierigkeiten einzuschlafen. Bis er endlich eingeschlafen ist, dauert es ewig und er schreit solange. Ich schaffe es meißt nur mit meinem kleinen Finger ihn zu beruhigen oder er will in der Luft hin und her geschaukelt werden (was ganz schön auf Arme und Rücken geht - er wiegt 6kg). Mittlerweile ist mein Finger fast den ganzen Tag in seinem Mund.
Ich versuche alles:
- neue Windel?
- ist ihm langweilig?
- hat er zu viel Unterhaltung gehabt?
- ist er hungrig?
- ist er müde?
Am Ende entscheide ich mich dafür, dass er wohl müde ist. Ich versuche ihn nach 1 1/2 bis 2Stunden zum Schlafen zu bekommen.
Sein Stuhl ist total kunterbund - hatte euch ja deswegen bereits angeschrieben: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=107421
Mir wurde geraten den Tag zu strukturieren:
Stillen - Bäuerchen - Wickeln - 10 Min Spielen - 10 Min allene beschäftigen lassen... das klappt aber nicht. Mal weint er, wenn er mehr als 3 MIn alleine da liegt, dann freut er sich und lacht, sobald ich dann auftauche. Aber mit ihm spielen/schmusen will ich dann nicht, weil ich es ja vorher 10 Min gemacht habe..... ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich mehr falsch mache als richtig.
Er ist sehr launisch. Beim Lachen fängt er auf einmal an zu Schreien, beim Weinen lacht er... Wenn er Brüllt und wir schaukeln ihn, schaut er uns an und lacht auf einmal.
Er bekommt Krankengymnastik und waren auch gestern beim Osteopathen.
Ich hoffe ganz ganz doll, dass es ein Wachstumsschub ist. Sonst verzweifle ich!!! Ich hoffe, dass ihm nichts fehlt und dass ich nicht alles falsch mache.
LG Sula
Mitglied inaktiv - 01.10.2009, 13:06
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Liebe Sula,
ich glaube, dass Ihr Kind ganz viel Nähe und Körperkontakt braucht und keine Struktur.
Ein sogenanntes 24 Stunden Baby kann für die ganze Familie eine Herausforderung sein und es ist nicht immer einfach Wege zu finden, die Bedürfnisse der Mutter auch zu berücksichtigen.
Das Tragen ist sicher eine gute Möglichkeit, um gerade diesen Babys viel Körperkontakt zu geben und damit Halt in jedem Sinn. Dabei kann eine Tragehilfe gute Dienste leisten. Lassen Sie sich unbedingt einmal von einer erfahrenen Tragetuchfrau zeigen, wie ein Tragetuch schnell und einfach gebunden werden kann, denn die Erfahrung zeigt, dass Tragesäcke auf Dauer meist unpraktisch werden. Viele Kinder, die das Tragetuch scheinbar nicht mögen, brauchen oft nur eine andere Bindetechnik und sind dann im Tragetuch sehr zufrieden.
Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus.
Suchen Sie sich jetzt auch jede Unterstützung, die Sie bekommen können. Auch Ihr Partner (falls Sie nicht alleinerziehend sein sollten) kann den Kleinen tragen und beruhigen. Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
Sie können ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Gönnen Sie sich selbst zwischendurch etwas für sich und wenn es nur eine halbe Stunde in aller Ruhe in der Badewanne ist. In dieser Zeit kann Ihr Partner, eine Freundin oder sonst ein lieber Mensch Ihren Sohn halten oder mit ihm spielen. Legen Sie sich auch tagsüber mal mit dem Kleinen hin. Wenn er im Liegen an Ihrer Brust einschläft, sind die Chancen größer, dass er weiterschläft, als wenn Sie ihn im Sitzen stillen und dann schlafend hinlegen.
Probieren Sie vielleicht auch mal aus, wie Ihr Kind auf Massage reagiert. Manche Kinder können sich dadurch gut entspannen und es gibt inzwischen ja doch schon fast überall Angebote für Babymassagekurse.
Und setzen Sie auf die Zeit: Auch Ihr kleiner Mann wird älter und reifer werden und das Leben wird dann wieder einfacher.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 01.10.2009
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Hallo Biggi,
vielen lieben Dank für ihre schnelle und super Antwort!
Einen Tragetuchkurs habe ich gemacht, aber leider will er nicht ins Tuch! Das wäre schon mal eine super Erleichterung! Ich versuche es immer wieder, aber er fühlt sich scheinbar nicht wohl. Auch einen Babymassagekurs haben wir besucht und ich massiere täglich eine Körperstelle. Aber auch dies scheint ihn nicht wirklich zu beruhigen. Der Fernseher ist auch den ganzen Tag aus, da ich auch das Gefühl hatte, dass dies zu viel sein. Nur mein Notebook ist fast den ganzen Tag an und liegt in unsere Nähe. Meinen sie dies stört?
Besuch haben wir auch nicht viel. Meine Eltern kommen fast täglich, aber ich habe ihnen bereits gesagt, dass ich nicht will, dass sie ihn stressen. Sie wissen ja wie Omas sind, wenn sie auf das Enkelchen treffen. Extreme Freude und Dauerspielchen.
Ich muss mich also damit anfreunden, dass ich ein anstrengendes Baby habe. Naja hauptsache er ist gesund und ich werde versuchen ihm zu helfen ruhiger zu werden. Er ist tatsächlich ein sehr sehr unruhiges Baby. Er liegt keine Sekunde ruhig da ohne Beinchen und Ärmchen ständig hektisch zu bewegen.
Liebe Grüße
Sula
Mitglied inaktiv - 01.10.2009, 20:38
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Liebe Sula,
ich denke nicht, dass das Notebook Ihr Baby sehr stört und es ist ja auch wichtig für SIE, den Kontakt nach außen halten zu können!
Wie war denn der Termin gestern beim Osteopathen ?
Haben Sie das Bündeln einmal versucht?
Kennen Sie das Buch "Das 24 Std Baby" von Dr. William Sears?
Wenn nicht, möchte ich es Ihnen wirklich ans Herz legen, dort finden sich viele hilfreiche Tipps.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.10.2009
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Hallo Biggi,
der osteopath hat einiges entdeckt und an ihm "rumgedrückt" :o)
er meint der stress in meiner schwangerschaft führte dazu, dass seine nebenniere voele stresshorone produziert. also hat er da auch versucht dies zu blocken. noch merke ich keinen unterschied. ich soll 10 tage beobachten...
pucken habe ich auch schon probiert, aber er zappelt wie gesagt ununterbrochen. also stört ihn, dass er dann nichts mehr bewegen kann und fängt an zu weinen und kann also auch nicht einschlafen.
Habe folgende bücher gelesen:
- So beruhige ich mein Baby: Tipps aus der Schreiambulanz
- Das glücklichste Baby der Welt: So beruhigt sich Ihr schreiendes Kind - so schläft es besser
- Oje, ich wachse!: Von den 10 "Sprüngen" in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können
meinen sie das 24h stunden baby bringt mich weiter, wenn diese bücher nichts gebracht haben?
vielen dank für ihre hilfe!
sula
Mitglied inaktiv - 02.10.2009, 13:05
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
Liebe Sula,
ich kann nicht sagen, ob das Buch Ihnen wirklich hilft, auf alle Fälle wird es Ihnen aber gut tun und Ihnen vermitteln, dass Sie nicht schuld sind am Verhalten Ihres Kindes.
Sie haben schon viel mit gemacht in den letzten Wochen und ich kann es gut verstehen, dass Sie ziemlich gefrustet sind. Schicken Sie mir doch einmal per e-mail (Biggi.Welter@lalecheliga.de) Ihre Adresse, ich sehe mal nach, ob ich noch ein Exemplar habe. Wenn ja, möchte ich Ihnen es Ihnen schenken ;-), einfach um Ihnen eine kleine Freude zu bereiten!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.10.2009
Antwort auf:
muss noch mal nerven, da ich nicht mehr weiter weiß...
danke. das ist ganz lieb von ihnen.
habe ihnen gemailt.
Mitglied inaktiv - 02.10.2009, 17:42
