Muss die Brust nach dem Stillen"leer" sein um Milchstau zu vermeiden?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Muss die Brust nach dem Stillen"leer" sein um Milchstau zu vermeiden?

Hallo, wenn meine Brust sehr voll ist, schafft es meine Kleine (5,5Wochen alt) nicht die Brust "leer" zu trinken. Sie ist dann immernoch hart und hat kleine Knötchen. Sollte ich dann abpumpen um Komplikationen zu vermeiden oder reguliert sich das alleine?

von Nieswurz1 am 09.03.2012, 09:55



Antwort auf: Muss die Brust nach dem Stillen"leer" sein um Milchstau zu vermeiden?

Liebe Nieswurz1, es ist wichtig zu verstehen, wie die Brust arbeitet. Die Brust ist keine Milchtüte, die sich füllen muss, damit das Kind etwas zu trinken bekommt, sondern Muttermilch wird genau dann gebildet, wenn das Baby an der Brust saugt. Was bedeutet: "Leer" gibt es nicht. Gleichzeitig versucht sich die Brust auf den Bedarf einzurichten, und es dauert einige Wochen, bis die Brust sich darauf eingestellt hat, wie viel das Kind in etwa braucht. Wenn du nach dem Stillen noch pumpst, kann es sein, dass du damit die Milchproduktion erst recht ankurbelst! Du solltest nur dann etwas tun, wenn du Beschwerden hast. Und könntest, wenn du schon vor dem Stillen weißt, wo die Knötchen saßen, kannst du diese während des Stillens sanft massieren und so die gezielte Entleerung dieser Stellen fördern. Diese Infos helfen dir hoffentlich auch weiter: Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm, und du hast das ja auch schon eingesetzt, so dass du vermutlich nicht zu den Frauen gehörst, die allergisch darauf reagieren. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen, wenn sie mal wieder heiß und gespannt sein sollte. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Du musst gar nicht lange stillen - nur so viel, bis der Druck besser wird. Es ist übrigens dein gutes Recht, dein Kind zu diesem Zweck zum stillen zu ermuntern. Schließlich tut es damit dir etwas gutes, so wie du auch immer für dein Baby da bist, wenn es dich braucht. Eine Hand wäscht da die andere.... Ich hoffe, hier sind einige TIps dabei, die dir weiter helfen. Auf jeden Fall würde ich dir aber auch empfehlen, dich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden, die dich gezielter unterstützen kann als wir das hier übers Internet schaffen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.03.2012



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