Liebes Still- Expertenteam,
Meine Tochter ist 2 Jahre und 3 Monate alt und wird noch gestillt.
Im Grunde finde ich es immer noch sehr schön meine Tochter zu stillen.
Was mich aber zunehmend stört, ist das morgendliche Dauernuckeln.
Es geht los um ca 4:30 Uhr Uhr (+/- 30 Minuten) . Und dann geht es, bis wir aufstehen so, dass sie an der Brust hängt. Es ist auch nicht so, dass wir dann gemütlich kuscheln. Nein....sie dreht sich von links nach rechts, auf mir drauf, von mir runter, im sitzen, wechselt die Brust teilweise minütlich.
Das ist leider auch keine Phase, denn das macht sie schon etliche Monate so. Meine Brustwarzen fangen auch langsam an dabei weh zu tun, bzw wund zu werden.
Nachts schläft sie meistens durch. Zum einschlafen wird sie auch immer noch gestillt. Das ist im Moment auch noch ok so für uns.
Aber wie kann ich ihr dieses nuckeln am frühen Morgen sanft abgewöhnen?
Vielen Dank für eine Antwort!
von
Tatjana03
am 17.07.2018, 12:01
Antwort auf:
Morgendliches Nuckeln abgewöhnen
Liebe Tatjana03,
wie so oft im Leben mit den Kleinen geht es hier nicht so sehr um das, was dein Kind macht, als um das, was du mit dir selbst machst. Uns Müttern fällt es oft schwer, auch für uns selbst da zu sein. Wie sehr achten, lieben und respektieren wir uns selbst? Wo sagen wir "STOP, du überschreitest eine Grenze und das lasse ich nicht zu!"
Gerade wenn wir selbst (und das betrifft ja die meisten unserer Generation) nicht unbedingt mit liebevollen, einfühlsamen Eltern gesegnet waren machen wir oft den Fehler, davor zurückzuscheuen, unseren Kindern ein klares NEIN vorzugeben. Wir möchten sie ja nicht unglücklich machen!
Nur machen wir sie auch nicht glücklich damit, dass wir sie alles machen lassen, alles ertragen und erdulden - oder dadurch, dass wir bestimmte Situationen vermeiden (so wie du das ja auch beschreibst), denn damit präsentieren wir ganz klar das Bild einer schwachen, hilflosen Mutter. Und das wiederum verunsichert unsere Kinder und gibt ihnen eine Macht, die sie nicht brauchen, nicht wollen und nicht haben sollten.
Zurück zum "Herumturnen": Es ist eine Angewohnheit, die sich deine Kleine jetzt erst wieder abgewöhnen muss. Das ist nicht ganz einfach, weil es von dir ganz klar Konsequenz verlangt. Immer wenn sie turnt oder klettern möchte, sagst du ganz deutlich NEIN und hältst sie fest. Wird sie selig weiter trinken? Keinesfalls, sie wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deiner Tochter ja trotzdem gut, sie bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Sie ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat.
Wenn du konsequent bleibst, sollte er in 2 bis 3 Tagen damit aufgehört haben. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es...
LLLieben Gruß und viel Erfolg!
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.07.2018