Hallo!
Ich habe/hatte letzte Woche einen Milchstau in der linken Brust.
Mein Baby ist jetzt 8 Wochen alt.
Ich habe sehr viel Milch und stille deswegen immer nur
pro Mahlzeit an einer Brust (hat mir die Hebamme so empfohlen).
Die rechte Brust hat mehr Milch als die linke und sonst hatte ich
in der Anfangszeit des Stillens dort 2mal einen Milchstau und habe
deswegen auf die linke Brust nicht so geachtet. Den Stau hatte ich
letzen Di und am Mi/Do ging es mir wieder gut. Aber am Do hat meine
kleine Maus sehr viel geschlafen und wenig getrunken und dann
ging es gleich wieder los. Ich hatte ganz stark Kopfbrummen und
Gliederschmerzen und fühlte mich total schlapp und kaputt. War
dann viel im Bett und habe häufig gestillt. Und zwar immer die
linke Brust, während ich an der rechten eine Milchauffangschale
habe, wo dann die Milch während dem Saugen an der linken Brust
einfach rausläuft.
Fieber habe ich keines, nur erhöhte Temperatur (37,8C).
Am Freitag war ich wieder hauptsächlich im Bett (mit Wärmflasche)
und habe viel getrunken, z.B. Salbeitee. Am Samstag war die Brust
wieder schön weich, aber so ganz gesund fühle ich mich bis heute,
Montag, nicht.
Meine Fragen: soll ich zum Arzt? Wenn ja zu welchem? Und was würde
der dann machen? Einfach Antibiotika verschreiben?
Was könnte passieren, wenn ich keine Bettruhe einhalten würde?
Habe ich mich bisher richtig verhalten?
Liebe Grüße,
Tragemaus
Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 13:32
Antwort auf:
Milchstau
Liebe Tragemaus,
die allererste Maßnahme wirklich immer Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Auch wenn Sie tatsächlich Antibiotika bekommen sollten, können die so gewählt werden, dass Sie unbesorgt weiterstillen können.
Vielleicht haben Sie sich wirklich zu schnell in den Alltag gestürzt und haben deshalb einen erneuten Milchstau.
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 23.03.2009