liebes stillteam
mich plagt ein milchstau in der rechten brust.
da ich schon mal das problem hatte habe ich die sofortmaßnahmen
erst warme wickel dann quark und zur gestauten stelle anlegen
angewandt. leider haben sich die harten stellen aber nicht geleert,
auch durch abpumpen nicht (so verzweifelt war ich). auch öfter
anlegen ist ein problem.
schon von anfang an hat meine rechte brust mehr milch
produziert als die linke. wenn ich jetzt ständig rechts anlege würde
sich die milchmenge ja noch mehr steigern oder? und meine kleine
bekommt sie ja jetzt schon nicht leer.
meine hebamme konnte mir auch nur die obigen maßnahmen nennen.
und dann hätte ich noch die frage warum man nur 20 min lang nach dem
stillen kühlen soll. ich würde das gerne länger machen weil es den
druck etwas mildert.
lg
von
Schmutzfink
am 23.03.2012, 17:33
Antwort auf:
Milchstau und Überproduktion
Liebe Schmutzfink,
die allererste Maßnahme ist jetzt Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Du kannst schon länger kühlen, allerdings musst Du gut aufpassen, dass Du dich nicht verkühlst!
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden anlgelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Sollte die Brust zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 23.03.2012