Hallo,
gestern Abend hab ich beim Stillen gesehen, dass die Adern meiner rechten Brust ziemlich hervorstehen. Schon am Tag zuvor hatte ich ein komisches Ziehen rechts, dass sogar bis zum Hals hochging (kam mir jedenfalls so vor). Mein Sohn, fast 8 Monate, trinkt schon seit einiger Zeit nicht so viel aus der rechten Brust. Ich hab dann gemerkt, dass sie verhärtet ist, an mehreren Stellen, und ein wenig Milch abgepumpt. Der Kleine hat auch nochmals getrunken doch nur sehr wenig. Nun ist es Nacht, ich kann nicht schlafen und mach mir nur Gedanken! Die Brust wird immer härter und mein Kind hat nichts mehr rausbekommen. Das hab ich gemerkt, weil er sie nun ablehnte und weinte. Auch beim Pumpen kommt nur mal ein Tropfen raus, ebenso beim Ausstreichen. Es drückt und piekst so unangenehm, die Adern sind weiterhin dick :-(. Fieber etc hab ich zum Glück (noch) nicht. Allerdings kamen nach mehreren Monaten nun meine Tage wieder. Kann es damit zusammenhängen? ich bin echt verzweifelt, ab Dienstag will ich eigentlich wieder langsam stundenweise arbeiten! Mir wärs peinlich, wenn ich direkt krank werden würde :-(. Mein Sohn bekommt bereits Beikost und nachts ein Fläschchen. Bisher hats ganz gut geklappt mit immer weniger stillen und nun das! Soll ich nun zur Frauenärztin gehen? Oder besser zur Hebamme, die bei mir die Nachbetreuung gemacht hat? Diese meinte damals, sie könne auch noch im ersten Jahr Stillberatung machen...
Vielen Dank vorab!
von
Helena778
am 02.02.2015, 01:31
Antwort auf:
Milchstau- Schmerzen
Liebe Helena778,
ich denke nicht, dass Ihr Kind keine Milch bekommt, sondern sie eher ungewöhnlich schmeckt und Ihr Baby deshalb streikt.
Manche Frauen erleben, dass mit dem Einsetzen der Regelblutung die Milchmenge vorübergehend etwa abnimmt. Das ist jedoch kein bleibender Zustand und nach ein bis zwei Tagen hat sich die Milchmenge wieder normalisiert. Bis dahin sollte häufiger anlegt werden. Es muss auch nicht bei jedem Einsetzen der Periode zu diesem Einbruch kommen. Gelegentlich scheint es auch beim Einsetzen der Menstruationsblutung zu einer Geschmacksveränderung der Milch zu kommen, so dass das Baby die Brust nur recht zögernd annimmt. Auch diese Veränderung ist nicht auf Dauer, sondern vergeht nach ein bis zwei Tagen wieder.
Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und/oder schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu.
Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung.
Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden.
Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen.
Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden
angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein.
Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird.
Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe.
Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Auch wenn sich die Verhärtung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen bessert, sollte die Brust ärztlich untersucht werden (Frauenärztin/arzt oder Hausärztin/arzt).
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 02.02.2015