Hallo liebe Stillberaterinnen,
ich habe seit einiger Zeit Probleme mit meinem Milchspendereflex. Das stillen meiner Tochter (18 Wochen) hat bisher immer super funktioniert. Doch seit einiger Zeit klappt es nicht mehr so gut. Vorallem tagsüber haben wir Probleme. Sie lässt dann die Brustwarze immer wieder los bevor der Milchspendereflex überhaupt eingesetzt hat, weint dann uns schreit. Ich wechsle dann die Brüste immer ab da sie nicht mehr weiter trinken bzw nuckeln will nachdem sie einmal losgelassen hat. Oft klappt das stillen auch nur im Stehen oder während ich dabei durch die Wohnung laufe. Manchmal drückt sie sich dann auch mit ihren Armen von mir weg und fängt immer wieder an zu weinen. Oft dauert es bis zu 10 min oder noch länger bist der Milchspendereflex einsetzte manchmal setzt er auch überhaupt nicht ein. Und während einer Stillmahlzeit wird der Reflex ab und zu auch nur einmal und nicht mehrmals ausgelöst. Nachts haben wir weniger Probleme. Und beim abpumpen wird der Milchspendereflex im Moment überhaupt nicht ausgelöst ich pumpe dann immer ab nachdem ich meine Tochter gestillt habe so erhalte ich ab und zu 20ml. Vorher war das alles kein Problem... Auch beim pumpen habe ich anfangs locker 100ml zusammen bekommen. Sie bekommt keine Flasche ich lege nur einen Vorrat an da sie im Oktober 2 Nächte bei der Oma sein wird. Nun meine Frage was kann ich tun damit wir wieder eine harmonische Stillbeziehung aufbauen können. Ich stille sehr gerne und hatte auch vor mind ein Jahr zu stillen. Doch zurzeit ist es mehr ein Kampf als alles andere...
von
Schnusi91
am 25.09.2018, 12:45
Antwort auf:
Milchspendereflex stark verzögert.
Liebe Schnusi91,
viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst.
In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt).
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt??
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Kopf hoch, Ihr schafft das :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.09.2018