Hallo,
Meine Tochter ist 4 Monate alt, wird voll gestillt, habe einen starken Muttermilchreflex (durch diesen auch stillprobleme, weil meine Tochter mit dem nicht zurecht kommt, und es passiert ist oder passiert das sie die Brust verweigert, im Moment geht nur im liegen stillen sonst schreit sie als tät es um leben und Tod gehen) habe jetzt seit einer Woche immer wieder das der MSR spät oder gar nicht einsetzt. Kommt in der Nacht oder in der Früh vor, tagsüber ist das Problem eher weniger. Woran könnte das liegen? Meine Hebamme hat mir am Anfang geraten die Brust wenn ich zu stillen beginne, zusätzlich die brust mit den Fingerspitzen leicht zu streicheln, das hilft nur manchmal (das brauchte ich bis jetzt nicht, die Milch recht schnell wenn meineTochter zu saugen begann)
Was könnte das sein? Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen Stress, jetzt macht mich nervös, da sie dann nach langen nuckeln in der Nacht einschläft oder anfängt zu weinen bzw hungrig bleibt. Falsche bekommt sie keine.
von
Ela1984
am 15.04.2019, 08:33
Antwort auf:
Milchspendereflex bleibt aus
LIebe Ela1984,
hat sich denn irgend etwas verändert in der letzten Zeit? Wenn das Problem vor allem nachts auftritt, hat sich nachts an eurer Schlafsituation etwas verändert?
Das Streicheln der Brust zur Brustwarze hin kann sicher helfen, ebenso die Brustkompression (s.u.)
Auch wenn es dich jetzt nervös macht, versuche zuversichtlich zu bleiben, wenn du siehst, dass sie trotz dieses Themas weiter gut zunimmt (tut sie das?). Denn auch diese Nervosität führt zu Stress, der wiederum den MSR hemmt.
Vielleicht hilft es dir, wenn du den Kontakt zu einer Stillgruppe suchst? Dort findest du Ermutigung, hilfreiche Tipps und Frauen, die ähnliches erfahren und überstanden haben wie du jetzt.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LIeben Gruß,
Kristina
Brustkompression
"Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein.
Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes:
1. Es bekommt mehr Muttermilch.
2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch).
Die Brustkompression Wie funktioniert sie?
1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand.
2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein.
3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt.
4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt!
5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen.
6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt.
7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt.
8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust.
9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess."
(Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
von
Kristina Wrede
am 15.04.2019
Antwort auf:
Milchspendereflex bleibt aus
Danke für deine Antwort!
Zunehmen tut sie leider zaghaft. Ich geh mit ihr zur Eltern Kind Beratung (wir wohnen in Österreich), da kann man die Babys wöchentlich zur Wiegestunde vorbei bringen, sie hat jetzt die letzen 2 Wochen ingesamt 150 g zugenommen. Davor war es auch immer bei 130 - 150 g pro Woche. Aber jetzt sinds 150 in 2 Wochen gewesen. Morgen hab ich einen Termin bei einem anderen Kinderarzt um sich eine zweite Meinung zu holen.
In einer Stillgruppe waren wir noch nicht, nur bei 2 Stillberaterinen vor Ort, leider konnte mir da keiner helfen. Ich überlege langsam auf Flasche zu wechseln, da die Problematik mit Stillen insgesamt über 2 Monate geht und meine Tochter unzufrieden ist. Und jetzt kommt das noch mit dem msr dazu.
von
Ela1984
am 15.04.2019, 18:06
Antwort auf:
Milchspendereflex bleibt aus
Liebe Ela1984,
ich versteh deinen Frust. Vielleicht probierst du es noch mit der Brustkompression, bevor du aufgibst??
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 15.04.2019