Ich habe leider zwei größere Probleme mit dem Stillen: zu wenig Milch für meinen drei Wochen alten Sohn (ca. 60-80 ml pro Tag) und die Milch, die da ist kommt zu wenig schnell. D.h. mein Sohn wird sofort ungeduldig, weil er merkt es kommt nichts, mit Stillhütchen klappt es manchmal wenn ich vorher etwas abgepumpt habe, aber die Brustwarze nimmt er gar nicht mehr. Welche Möglichkeiten gibt es der Milchproduktion etwas nachzuhelfen?
lg, Nadia
von
nadile
am 16.04.2012, 16:16
Antwort auf:
Milchmenge steigern
Liebe Nadia,
wichtig wäre, dass du dir auch Unterstützung vor Ort suchst. Eine Stillberaterin kann dir ganz gezielt und Schritt für Schritt weiter helfen.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du eine erreichst, helfen dir hoffentlich diese Informationen weiter:
Ein Kind bekommt beim Trinken an der Brust ganz andere Mengen heraus, als du mit der Pumpe gewinnen kannst, das bedeutet, dass er durchaus sein kann, dass deine Brust mehr Milch hat!
Dann ist es so, dass die Milchmenge abhängig ist von der Häufigkeit und Effektivität des Stillens oder Pumpens. Je mehr Milch du aus der Brust entnimmst, desto mehr Milch wird gebildet.
Ein Baby, das nicht (mehr) saugen mag (z.B. weil es auch die Flasche bekommen hat), stimuliert die Milchbildung natürlich nicht optimal, also wäre es jetzt vermutlich gut, wenn du - mit einer GUTEN, modernen Pumpe - etwas nachhelfen könntest. Dabei ist es wichtig, dass der Milchspendereflex ausgelöst wird, weil nur dann die Milch richtig schön fließt. Auch hierbei kann dich eine Beraterin vor Ort gut (z.B. telefonisch oder während eines Stilltreffens, aber auch per E-Mail) unterstützen.
Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.04.2012