Frage: Milchmenge reduziert!!!

Grüße an alle, erst mal. Ich habe seit gestern ein kleines Problem : Ich habe immer wieder wenigere Milch und mein Kleiner wird von mir nicht satt. Kann es daran liegen, daß ich letzter Zeit wenig geschlafen und gegessen habe? Der Kleine lässt mich nähmlich fast keine Zeit um abzupumpen, essen oder schlafen. Was könnte ich bitte tun? Ich lege ihm letzter Zeit so oft wie möglich an der Brüste, auch nachts, es klappt aber letztens nicht so gut. Bis vor drei Tage, wenn ich abgepumpt hatte, hatte ich mindestens 65ml pro mal in der Flasche; jetzt sind es nur noch 40-45ml. Was soll ich machen? Ich bedanke mich für alle Antworten, Ria

Mitglied inaktiv - 29.11.2001, 18:41



Antwort auf: Milchmenge reduziert!!!

? Liebe Ria, Hebammenhilfe steht einer Frau normalerweise innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt zu. Die Zahl der Besuche ist - glaube ich - auf zehn beschränkt, bei Bedarf kann dies aber verlängert werden. Anspruch auf eine Stillberaterin im Sinne von Anspruch durch die Krankenkasse gibt es in Deutschland leider nicht. Da LLL-Stillberaterinnen jedoch ehrenamtlich arbeiten, entstehen dir für eine Stillberatung durch uns ohnehin keine Kosten (wir freuen uns aber über eine Spende für LLL und bei einem eventuellen Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung) und LLL-Stillberaterinnen kümmern sich um Stillprobleme und beraten stillende Frauen so lange die Frau stillt, ohne Altersbegrenzung für das Kind. Für eine stillende Frau ist es wichtig, dass sie sich genügend Ausruhen kann. Übermüdung ist die Hauptursache für Brustentzündungen und bei einer übermüdeten Frau kann der Milchspendereflex beeinträchtigt sein. Eine zu geringe Nahrungszufuhr ist sicher nicht gut, führt aber in der Regel nicht innerhalb von kürzester Zeit zu einem drastischen Rückgang der Milchmenge. Es ist auch gut möglich, dass dein Kind gerade einen Wachstumsschub hat. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Ich denke dass für dich jetzt das Allerwichtigste ist, dass Du dich mit deinem Kind zusammen ins Bett legst und ein paar Baby- und Stilltage einlegst. Vergiss nicht, Du bist noch Wöchnerin und nicht umsonst soll eine Wöchnerin sich schonen und ausruhen und sich um nichts anderes als sich selbst und ihr Baby kümmern. Was Du dir jetzt an Ruhe und Schonung gönnst wird sich langfristig auszahlen. Außerdem solltest Du dich wirklich an eine Kollegin vor Ort wenden, die dir hilft, deine Milchmenge wieder an den Bedarf deines Kindes anzupassen und dein Kind vollständig an die Brust zu führen, damit Du die zusätzliche Belastung durch das Abpumpen los wirst. Eine LLL-Stillberaterin in deiner Nähe findest Du unter www.lalecheliga.org. Bis Du eine Stillberaterin erreichen kannst, hier einige Tipps zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Eventuell kann zusätzliches Pumpen sinnvoll sein, doch das solltest Du mit der Kollegin vor Ort besprechen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 30.11.2001



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