Hallo
Ich bin zur Zeit echt verzweifelt. Ich habe seit einiger Zeit das Gefühl das meine Milchmenge immer weniger wird. Unser Kleiner ist jetzt 10 Monate alt.Er will immer weniger trinken, er nuckelt zwar noch ein bisschen an der Brust, aber er saugt nicht mehr richtig und schluckt nur noch wenige male bis gar nicht beim stillen. Ich habe auch schon probiert mit einer Pumpe beidseitig zu stimmulieren aber da kommt echt gar nichts( oder höchstens ein paar Tropfen) und nun beißt er seit ein paar Tagen und findet das unheimlich lustig, Aber ich gebe nicht auf. Ich versuche ihn im Schnitt so alle 3
Stunden zu stillen, aber manchmal klappt es gar nicht und ich gebe auf. Ich würde so gerne weiter stillen und hatte vor ihn bis ca 2 jahre zu stillen, Aber nun bin ich mir echt nicht mehr sicher ob das noch was bringt. Ich habe es auch mit Stillhütchen probiert wegen dem Beißen, aber dann verweigert er ganz und steigert sich total ins Weinen. Leider habe ich nicht immer die Möglichkeit mich mit ihm zurückzuziehen, da ich noch eine fünfjähre alte Tochter habe und mein Mann ist sehr viel unterwegs ist. Ich bin so traurig bei dem Gedanken nicht mehr stillen zu können. Leider kann mir meine Hebamme auch nicht wirklich weiterhelfen und eine kompetente beratung kenne ich sonst nicht. ich hoffe sie können mir weiterhelfen oder mir eine Beraterin in in meiner nähe empfehlen (58809 Neuenrade).
MfG Tina
Mitglied inaktiv - 25.02.2011, 19:59
Antwort auf:
Milchmenge geht zurück- Beißen
Liebe Tina,
das Abpumpen erlaubt keinen Rückschluss auf die tatsächlverfügbare Milchmenge, da ein Baby beim Saugen an der Brust aufgrund der optimalen Saugtechnik ganz andere Mengen herausbekommt, als eine Pumpe das vermag! Also lass dich davon bloß nicht irritieren :-)
Es kann schon sein, dass er momentan nicht so viel Freude am Stillen hat. Du kannst ihm die Brust anbieten, aber ob er sie nimmt oder nicht ist seine Entscheidung.
Gegen das Beißen lässt sich durchaus etwas unternehmen: Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Und das macht dein Sohn.
Wenn dein Sohn dich beim Stillen beißt, kannst Du ihm durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Daher kann ein plötzliches Aufschreien der Mutter dazu führen, dass das Baby entweder so erschrickt, dass es anschließend die Brust verweigert oder aber, dass es das Aufschreien sehr interessant findet und deshalb probiert, ob es diese Reaktion noch einmal hervorrufen kann.
Die folgenden Strategien haben sich in dieser Situation als erfolgreich erwiesen:
- das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann.
- etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe-Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
- das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
- einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren.
- mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Versuche es doch einmal damit.
Wenn du eine Stillberaterin in der Nähe suchst, kannst du hier schauen (es ist für dich sicher einfacher auf Anhieb zu erkennen, welche PLZ nah an dir dran ist....): http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 25.02.2011