Milchhäutchen/Milchpropf gehen nicht weg

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Milchhäutchen/Milchpropf gehen nicht weg

Liebes Stillberatungs-Team, erstmal vielen Dank, dass ihr euch immer soviel Zeit nehmt und die ganzen Anfragen beantwortet. Ich habe hier schon oft Lösungen für meine Stillprobleme gefunden, komme aber diesmal nicht weiter und bin etwas verzweifelt. Kurz zu meinem Problem: Ich stille meinen Sohn, geb. am 29.01.18, nach anfänglichen Problemen überwiegend erfolgreich seit ca. 2 Monaten. Allerdings hatte ich in den letzten 3 Wochen zweimal hintereinander das Problem eines Milchbläschen/Milchhäutchen, welches sich auf der Brustwarze mit schmerzhaften Milchstau, gebildet hatte. Dieses Bläschen konnte ich mit einer Nadel aufstechen und durch selbst Anlegen behandeln. Seitdem ist aber irgendwie der Wurm drin: Letzte Woche Donnerstag haben wir versucht eine Stillmahlzeit nachmittags zu ersetzen, da wir im August etwas länger im Ausland sein werden, und ich bis dahin gerne abstillen wollte (cih. Doch prompt hatte ich wieder einen Milchstau abends. Diesmal sogar mit nächtlichem Fieber und Schüttelfrost. Ich musste nachts sogar Abpumpen, um mir Erleichterung zu verschaffen. Am nächsten Morgen war die Temperatur fast wieder normal, obwohl ich immer noch schlapp war. Meine Ärztin schallte die Brust, bei der sie soweit nichts mehr erkennen konnte, trotzdem habe ich seitdem einen noch bestehenden, verhärtenden Strang in der Brust, der nicht weggehen will. Ich denke, dass es daran liegt, dass immer noch ein Kanal verstopft ist, denn während oder unmittelbar nach dem Stillen sehe ich immer noch ein winzig kleines, weißes Pünktchen. Allerdings ist dies so klein, dass es es sich nicht aufstechen lässt. Sobald die Brustwarze "trocken" ist, ist das Pünktchen auch nicht mehr zu sehen. Gestern hat mein Sohn getrunken und als ich merkte, dass der Bereich nicht weicher wird, habe ich recht fest nach unten ausgestrichten, wobei sich dieses Pünktchen nach oben aufgehoben hat und Milch rausschoss. Aber diese kam recht schwerfällig und offensichtlich konnte mein Sohn sie auch nicht vorher abtrinken. In unserem Pekip-Kurs ist die Kursleiterin auch Stillberaterin und hat mir einige Tipps gegeben, die ich bereits befolgt habe: Lecithin-Einnahme, warme Wickel (mit Retterspitz), Bäder, Massagen, kühle Kompressen, Quarkwickel, Positionswechsel beim Stillen, warme Kompressen direkt vor dem Stillen, Massage mit Calendula Öl, Kompressen mit Olivenöl und Essig und und und, nicht dazu geführt, dass sich die Verhärtung löst und die Brust weicher wird. Ich habe unheimliche Sorge, dass diese chronisch wird, denn in den vorigen Fällen lies sich alles immer innerhalb von zwei Tagen lösen. Ich wollte nun auch in ca. 2 Wochen so langsam mit Beikost starten, aber solange die Brust nicht in Ordnung ist, wird das kaum möglich sein. Ich hatte auch über eure Seite nach einer Stillberaterin gesucht, bislang ohne Erfolg: eine Dame ist derzeit im Urlaub, die andere hat aktuell keine Zeit für meine Anfrage und eine Dritte ist leider nicht mehr für den Verein tätig. :-( Habt ihr noch eine Idee, was man zusätzlich machen kann? Mich belastet das Thema ungemein und raubt mir die jegliche Freude am Stillen. :-( Vielen Dank schon mal!

von mrsallegra am 14.06.2018, 11:17



Antwort auf: Milchhäutchen/Milchpropf gehen nicht weg

LIebe mrsallegra, könnte es sein, dass dein Körper dir signalisiert, dass du zu schnell vorgegangen bist, als du eine komplette Stillmahlzeit hast ausfallen lassen? Manchmal hilft es mehr, wenn man einzelne Stillzeiten verkürzt, statt sie ganz zu streichen. Spricht etwas dagegen, dass du auch im Ausland weiter stillst? Deinem Kleinen täte es gut, gerade wenn die äußeren Umstände sich ändern, und auch dein Körper scheint noch nicht bereit zu sein, deutlich weniger zu stillen. Außer, dass du einfach jede Stillmahlzeit ein kleines bisschen abkürzt kann ich dir auch nichts empfehlen, was du nicht schon erwähnt hast. Das intensive Massieren einer verhärteten Stelle macht tatsächlich Sinn, solange kein Brustgewebe verletzt wird. Es könnte sich um mehr als "nur" ein Bläschen handeln, nämlich eher um einen Milchpfropf. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird - das scheinst du ja bereits zu machen. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten (liegt dein Kleiner immer Bauch an Bauch?) und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Ich hoffe, das hilft dir weiter. LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 14.06.2018