hallo,
ich habe begonnen Milch nach einer Stillmahlzeit abzupumpen, damit ich mal wieder ausgehen kann (mein Sohn ist inzw. 4 Monate alt). Nach dem, was ich hier zum Thema Abpumpen gelesen habe, sollte man nicht mehr als 30-50ml auf einmal abpumpen. Nun habe ich das Problem, dass ich ab dem frühen Abend nach dem Stillen keine 10ml mehr schaffe mit der Pumpe - warum geht das bspw. vormittags problemlos, aber je später es ist desto weniger kommt?? ich dachte immer, es wird so viel Milch gebildet, wie gefordert wird!? Mein Sohn hat übrigens auch diese sog. Clusterphase am Abend. Das Füttern wird dann mein Mann mit dem Becher übernehmen.
Auf eine Antwort freue ich mich,
liebe Grüße
Leila
Mitglied inaktiv - 04.05.2011, 13:19
Antwort auf:
Milch abpumpen
Liebe Leila,
welche Pumpe verwendest Du denn?
Es ist sogar die Regel, dass bei den ersten Pumpversuchen nur wenige Milliliter oder sogar gar nichts heraus kommt.
Es gibt sogar Frauen, mit absolut reichlicher Milchmenge, die beim Abpumpen keinen einzigen Tropfen Milch gewinnen können, denn nicht jede Frau ist in der Lage sich mit dieser Maschine zu arrangieren.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um
den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme
Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich
entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das
Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den
Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren
den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten
pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust
3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den
Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen.
Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset
gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in
Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Auch Handpumpen der Firmen Ardo, Medela
und Avent sind bei vielen Frauen sehr wirkungsvoll.
Hast Du es schon einmal mit dem Handausstreichen probiert? Manche Frauen kommen damit sehr viel besser zurecht.
Was die Pumpe angeht, so hänge ich Ihnen einen Text von Gabriele Möller bei, die sich ausführlich mit dem Thema Abpumpen auseinandergesetzt hat.
LLLiebe Grüße,
Biggi
"Welche Pumpe eignet sich am besten?
Welche Pumpe ist aber am besten geeignet? Dies hängt zum einen davon ab, wieviel Geld man investieren möchte. Zum anderen auch davon, warum man abpumpen möchte oder muss und in welchem Ausmaß. Neigt die Stillende zu Milchstaus oder Brustentzündungen, verschreibt der Gynäkologe manchmal eine elektrische Milchpumpe. "Auch bei Milchstaus bleibt aber das Trinken des Babies das wichtigste Mittel zur Beseitigung der Verhärtung", betont Eva Trübel. Auch bei Frühgeborenen wird sie verschrieben und ist hier wohl am wichtigsten: "Denn die Brust der Mutter eines Frühchens produziert eine speziell auf die Bedürfnisse des frühgeborenen Kindes ausgerichtete Milch", erläutert Koppitz. Und hier helfe die Pumpe auch solchen Babies, die vielleicht noch zu unreif zum Trinken sind, trotzdem an diese optimal angepasste Muttermilch zu gelangen was eine wichtige Starthilfe sei. Das Rezept vom Arzt kann man in Apotheken und Sanitätshäusern einlösen, die elektrische Milchpumpen verleihen. Manchmal muss die Frau je nach Versicherung vorher zusätzlich noch grünes Licht von ihrer Krankenkasse einholen. Man bekommt dann die Pumpe für einen befristeten Zeitraum (einen oder mehrere Monate) und erhält zusätzlich ein Set mit Schlauch, Aufsatz und Auffangbehälter, das man behalten darf. Auch, wenn man wieder berufstätig sein und über einen langen Zeitraum regelmäßig größere Mengen Milch abpumpen möchte, ist eine elektrische Milchpumpe komfortabel. Liegt keine medizinische Indikation vor, muss man die Ausleihe der Milchpumpe finanziell selbst tragen (Kosten siehe Infos ganz unten).
Wer etwas mehr Mühe auf sich nehmen, oder nur zeitweise abpumpen und einen kleinen Vorrat Muttermilch einfrieren möchte, ist mit einer Hand Milchpumpe (z.B. Avent) gut bedient. Hier kann man Saugrhythmus und Intensität manuell bestimmen. Dringend abzuraten ist jedoch von den billigen und für die Brust strapaziösen Ballon Handpumpen, bei denen man einen roten Gummiball drückt, an den ein kleines Glasgefäß mit Brust Trichter angeschlossen ist. Hier ist das Vakuum leider nur sehr grob regulierbar. Etwas mehr Geld zu investieren, lohnt also. Welche Pumpe man auch wählt, "wichtig ist, dass der Brustaufsatz (die sog. Brusthaube) zur Brustwarzengröße passt und den Warzenhof möglichst großzügig und vollständig umfasst", betont Eva Trübel. Zur Reinigung der Pumpe spült man alle Teile, die mit Muttermilch in Berührung kommen, zunächst kurz kalt ab, reinigt sie danach gründlich mit dünner Bürste und Spülmittel warm und kocht sie anschließend aus bzw. gibt sie in den Vapeur (Dampf Sterilisator). Zusätzlich gibt es von den Pumpen Herstellern passende Fläschchen, Sauger und Schnuller, die eine der Brustwarze ähnliche Form haben und sich daher für Stillkinder besonders eignen."
Quelle: „Milchpumpen verschaffen Stillenden ein Stück Unabhängigkeit – doch die hat auch ihren Preis“ von Gabriele Möller
von
Biggi Welter
am 04.05.2011
Antwort auf:
Milch abpumpen
hm, jetzt hast Du mir allerdings nicht auf meine eigentliche Frage geantwortet :-)... Ich wollte wissen, warum es gerade abends unmöglich ist nach dem Stillen noch mehr als ~10ml abzupumpen?? Mein MSR scheint ja zumindest bis zum Nachmittag prima zu funktionieren, da sind 30-50ml nach jedem Stillen abzupumpen.
Habe die Avent und die Medela Symphony mit Doppelpumpset.
LG
Leila
Mitglied inaktiv - 04.05.2011, 18:16
Antwort auf:
Milch abpumpen
Liebe Leila,
deine Milch ist nicht plötzlich weniger, es ist meist vielmehr so, dass eine Frau manchmal am Abend so angespannt oder auch müde sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt.
Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen oder Abpumpen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt).
Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer.
Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen.
Wenn es gar nicht klappen will, dann pumpe einfach einmal am Tag ab und verzichte am Abend darauf.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.05.2011