Frage: Meine kleine Julia

Ich habe schon mit Frau Welter telefoniert, möchte jetzt aber lieber wieder schreiben, damit ich nichts vergesse. Frau Welter meinte, meine kleine Julia hätte wahrscheinlich eine Saugverwirrung wegen des Schnullers, bez. sie war sich sehr sicher, daß dem so ist. Julia weinte oft an der Brust bez. schrie teilweise schon, bevor sie an diese kam. Ansonsten war sie ein sehr fröhliches Kind, was uns viel anlachte und super schlief. Nun habe ich mich durchgerungen, ihr den Schnuller wegzunehmen, in der Hoffung, daß sie dann besser trinke bzw. nicht so oft Theater mache. (Trinken tut sie eigentlich genug zumindest bis dato - weiß ich weil ich wiege- Sie trank alle 4 Stunden zwischen 140 und 200 ml (oft nach langem Kampf) Das führte bei mir dazu, daß der Milchspendereflex sehr verzögert eintrat. was meine Tochter wiederum fuchsig machte. Auch habe ich das Gefühl gehabt, daß die Milch zurückgeht. So und nun bekommt sie seit Samstag keinen Schnuller mehr und ich habe kein fröhliches Kind mehr. Morgens geht es noch so einigermaßen aber ab Mittag ist es ganz schlimm. Autofahren im Maxi-Cosi - geht nicht mehr - sie schreit ohne Unterlaß. Mein Mann wurde heute beim Einkaufen schon blöd angemault. Im Kinderwagen, - obwohl jetzt so tolles Wetter ist - weint sie auch die ganze Zeit. Sonst- Schnulli rein - und schlafen. Das führt dazu, daß ich nur noch zu hause bin und sie permanent anlege. Das will sie aber oft gar nicht, macht da auch voll Terz. Rumtragen hilft ein bißchen, dann wird sie müde und weint wieder. ich leg sie an und das Spiel beginnt von vorn. Manchmal nuckelt sie ein bißchen und zu den Hauptmahlzeiten (alle 4 Stunden) trinkt sie dann auch nicht richtig. So. ca 100-120 ml. Es ist ganz schrecklich, meine Maus so leiden zu sehen und ich hab mich schon voll mit meinem Mann gestritten, weil er meinte, ich würde sie doch quälen. Vor lauter Sorge um meine Milch, denn durch den Stress klappt es jetzt mit dem Milchspendereflex noch schlechter, habe ich jetzt angefangen nach dem Stillen abzupumpen. Aber mehr also 30 ml gesamt aus beiden Brüsten kommt nicht raus. Wie lange hält denn dieses Traurigsein meiner Julia an? Ich komme mir so gemein vor! Kann ich meine Milchmenge mit der Pumpe effektiv steigern und wie? Momentan bin ich richtig fertig und am Freitag kommt die erste Impfung bei Julia. Sie hat sich schon ganz heiser geschrien und wir konnten sie nicht beruhigen, nicht durch rumtragen, spielen, singen ... jeweils immer nur kurz. Auch unser schönes Einschlafritual mit Vorlesen, Vorsingen und Streicheln klappt nicht mehr, weil sie ihren Schnulli vermißt. Also hab ich sie angelegt. Sie nuckelte ein bißchen (dieses Nuckeln löst bei mir nie den Milchspendereflex aus) und nickerte dann ein. Ich legte sie hin und 10 Minuten später schrie sie wie am Spieß. Das hat sie vorher nie gemacht. nach unserem Einschlafritual ist sie eingeschlafen und hat 6 Stunden geschlafen. Durch das Schreien hat sie jetzt natürlich auch Blähungen, die eigentlich schon abgehakt waren. Wie mache ich weiter?

von julchen-mama am 21.03.2011, 15:17



Antwort auf: Meine kleine Julia

Liebe julchen-mama, wie wir schon mehrmals besprochen haben, wird es nicht ganz einfach sein, Ihrem Baby den Schnuller abzugewöhnen. Ich hatte Ihnen auch gesagt, dass ein paar schwierige Tage auf Sie zukommen werden. SIE müssen entscheiden, wie Sie nun weitermachen. Entweder Sie geben weiterhin den Schnuller und die Flasche, was dazu führen kann, dass Julia sich ganz abstillt oder aber Sie versuchen es jetzt, Ihrem Kind die Brust wieder "schmackhaft" zu machen. Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 21.03.2011