Mein Kleiner 2 Wochen alt schläft immer nach 5min stillen ein

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Mein Kleiner 2 Wochen alt schläft immer nach 5min stillen ein

Hallo unser Kleiner ist jetzt 2 Wochen alt Er ist ein sehr gemütlicher Typ - schläft sehr viel während dem stillen schläft er auch nach 5 min meistens sofort wieder ein. Ich kann ihn an der Brust nicht wach halten pumpe daher ab und geb ihn dann die Flasche hier trinkt er teilweise super 80-100ml und manchmal auch nur 20ml Hab jetzt auch schon versucht einfach mal länger zu warten dann bekommt er erst nach 6Std. was zu trinken das er von selber zum schmatzen und suchen anfängt aber ich bin mir einfach nicht sicher ob 6Std. nicht zu lang für ihn sind. Im Krankenhaus haben wir nach 2 Tagen schon zufüttern müssen weil er fast 10% abgenommen hat und Unterzucker hatte. Jetzt habe ich etwas Angst das das wieder passiert - daher pumpe ich momentan lieber und weiß wieviel er trinkt Er nimmt bisher auch zu aber sehr sehr langsam Habt ihr einen Tip? Ist pumpen und stillen sinnvoll? Ganz aufhören tu ich auf keinen Fall.

von babysnuggi am 12.10.2012, 10:57



Antwort auf: Mein Kleiner 2 Wochen alt schläft immer nach 5min stillen ein

Liebe babysnuggi, in diesem zarten Alter kann es tatsächlich problematisch sein, wenn das Kind nicht genug trinkt, weil sich die "Neugeborenengelbsucht" dann stärker ausprägen kann, das Kind wird noch schläfriger, trinkt noch weniger, und es kann zu einer Unterversorgung des Gehirns und Schäden kommen. Auf keinen Fall solltest du ihn jetzt länger als 3-4 Stunden schlafen lassen, er braucht aber auch nicht zwangsläufig Flaschenportionen! Häufigere kleine Mahlzeiten sind durchaus gut für ihn!! Wie sieht denn seine Gewichtsentwicklung momentan aus? Was (und wieviel) bekommt er zusätzlich zur Muttermilch? Ich denke, das "Super-Wechselstillen" kann euch helfen. Das "Super-Wechselstillen" soll das Baby zu einem aktiveren Saugen an der Brust anregen. Die Mutter lässt das Baby so lange an der Brust, wie es nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung schluckt. Sobald es seltener schluckt oder beginnt einzuschlafen, wird es von der Brust abgenommen. Die Mutter beugt es einige Male sanft von der Hüfte aus nach vorne, um es aufzuwecken; dann wird es an die andere Brust angelegt und wieder so lange gestillt, wie es regelmäßig schluckt. Erfolgt das Schlucken wieder seltener, lässt die Mutter das Baby aufstoßen oder beugt es in den Hüften, um es aufzuwecken, und legt es wieder an der ersten Brust an. Dieses "Wecken und Wechseln" wird 20 bis 30 Minuten lang durchgeführt, tagsüber mindestens alle zwei Stunden und nachts alle vier Stunden. Bei manchen Babys muss die Mutter möglicherweise schon nach jeweils 30 bis 60 Sekunden wechseln, zumindest in der Anfangsphase. Innerhalb von ein bis zwei Tagen wird die Mutter feststellen, dass Urin und Stuhlgangmenge ihres Kindes zunehmen und dass es regelmäßiger schluckt. Unter Umständen bemerkt die Mutter auch, dass ihre Milch ausläuft und sich ihre Brüste voller anfühlen. Dies sind Anzeichen für eine erhöhte Milchproduktion. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 12.10.2012



Antwort auf: Mein Kleiner 2 Wochen alt schläft immer nach 5min stillen ein

Bei der Geburt hatte unser Kleiner 3640g das ist dann bis auf 3270 gesunken und als wir vom Krankenhaus raus gekommen sind hatte er dann gott sei dank wieder 3360g zuhause hatte er jetzt 3440 am 3.10. 3500 am 7.10. 3540 am 9.10. 3610 am 12.10. Ich pumpe abends ab und geb ihm in der Nacht die abgepumpte Muttermilch genauso dann noch morgens unterm Tag versuche ich jetzt nur noch zu stillen also wenn er länger wie 5min saugt ansonsten pumpe ich auch ab und gebe ihm nochmal die Flasche Heute war ich bisher sehr hart und habe ihm nur gestillt aber ich muss ihn immer auf irgendeine art und weise wecken. Sei es mit wickeln, mit kalten Händen und lang bleibt er dann leider nicht wach. Reicht dann wieder für 5 oder 10 min zum stillen. Heute kam er um 10 Uhr dann 11 Uhr dann erst wieder um 14 Uhr und jetzt schläft er immer noch. Außer Muttermilch gebe ich ihm nichts, das war nur 2 Tage im Krankenhaus und 1 Tag noch zuhause. Weil ich fast keine Muttermilch zu dem Zeitpunkt hatte aber jetzt habe ich Muttermilch im Überfluss unser Kühlschrank ist schon voll damit. Ich kann teilweise 200-240ml pumpen wenn es gut läuft trinkt er mal abends 80-100ml aber mehr nicht und beim stillen glaub ich kaum das er das alles raussaugt. Wenn ich mit dem Super-Wechselstillen beginne und er auf einer Seite saugt und dann einschläft und auf der anderen Seite einfach nicht mehr kann vor lauter Müdigkeit. Was soll ich dann tun? 2 Std. warten und wieder versuchen? Kann man auf längere Zeit pumpen und stillen oder ist das eher schlecht?

von babysnuggi am 12.10.2012, 16:57



Antwort auf: Mein Kleiner 2 Wochen alt schläft immer nach 5min stillen ein

Liebe babysnuggi, prinzipiell ist es so, dass häufigere kleine Mahlzeiten für den kleinen Organismus besser sind als seltenere große Portionen. 100 ml sind eine große Menge für so einen kleinen Menschen. Das ist wirklich schon gut für eine Mahlzeit!! Auf jeden Fall solltest du ihn häufig wecken tagsüber, und wenn du das Gefühl hast, beim Super-Wechselstillen ist er schneller eingeschlafen als du ihn wecken kannst, dann solltest du auch die Brustkompression anwenden. Ich beschreibe sie dir unten. Und die großen Vorräte an MuMi kannst du jetzt sehr sinnvoll einsetzen: Oben setzt sich eine Sahneschicht ab, die für deinen kleinen Gold wert ist. Du kannst sie mit einem Löffelchen abschöpfen und ihm diesen Rahm - wenn er sich auf Zimmertemperatur erwärmt hat - in den Mund tröpfeln. Das ist ein riesen Kalorienschub, der ihn aufpäppeln wird. (Die "fettarme" Muttermilch könntest du dann in sein Badewasser als ZUsatz geben...). Wenn du das übers Wochenende machst, sollte er am Montag schon fitter sein. Lieben Gruß, Kristina PS: Ja, es ist kein Problem, auch monatelang zu pumpen und zu füttern :-) Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)

von Kristina Wrede am 12.10.2012