Hallo, mein Kleiner ist 2 Wochen alt und lässt mich nachts nicht schlafen. Jede halbe Stunde wacht er auf, weil er merkt dass die Brust nicht im Mund ist und weint bis er sie wieder bekommt.
Das tut meinen Brustwarzen sehr weh, weil er ständig an ihnen saugt .
Einen Schnuller weigert er sich zu nehmen.
Ohne Brust schläft er auch nicht ein und weint bis er sie bekommt. Ich möchte nicht dass er sich so oft aufregt und bin gezwungen sie ihm zu geben.
Aus dem Grund trinkt er zu viel Milch und hat Bauchweh und übergibt sich.
Wie bringe ich ihn dazu entweder den Schnuller anzunehmen oder meine Brust nicht so oft zu saugen?
Ich bin verzweifelt :(
von
Osetinka
am 29.09.2017, 21:32
Antwort auf:
Mein Baby benutzt meine Brust als Schnuller
Liebe Osetinka,
zunächst einmal ist es vollkommen normal, dass die Brust für ein Baby nicht nur Nahrungsquelle ist. Dem non-nutritiven Saugen (nicht ernährungsbedingten Saugen) kommt eine sehr große Bedeutung zu und die Brust ist für ein Baby eine Quelle für Nahrung, Trost, Geborgenheit und Sicherheit. Seit Jahrtausenden ist es so, dass Kinder sich an der Brust beruhigen.
Nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere.
Gerade in diesem jungen Alter ist das also ein völlig normales Verhalten, und jede Veränderung geht nur mit viel liebevoller Geduld und Konsequenz.
Aber anderes kann helfen: dass du ihn tagsüber ganz intensiv trägst, damit er Mama tanken kann. Ein Tragetuch oder eine gute Tragehilfe können hier gute Dienste leisten.
Wie du die richtig verwendest kann dir meist auch eine Stillberaterin zeigen. Dafür, und für den wertvollen Austausch mit anderen Stillmüttern, ist eine Stillgruppe echt Gold wert!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Beim Stillen kannst du den Kinn-Trick anwenden nach dem Abdocken. Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen...
Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein.
Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... Da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden :-).
Und dann würde ich, wäre ich an deiner Stelle, probieren ob es hilft, wenn du eine gefaltete Decke auf ihre Beine legst. Etwas, das ihr das Gefühl gibt, dass da noch jemand ist, der sie berührt…
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 30.09.2017