Liebe Biggi,
vielen Dank für deinen Rat. Ich bin total im Zwiespalt. Meine Familie und mein Mann meinen, da wir jetzt schon so weit gekommen sind mit der Flasche (er wollte überhaupt nicht aus dem Fläschchen trinken) sollen wir jetzt nicht wieder alles zerstören indem ich stille. Ausserdem beschäftigt mich sehr, ob ich meinem Sohn damit schade und er in einigen Jahren doch Probleme mit der SD bekommt. Diese Vorwürfe will ich mir nicht machen oder gar anhören müssen.Aber andererseits ist mein Mutterherz gerade so angeschlagen. Wenn ich den Kleinen sehe, dann mache ich mir unendliche Vorwürfe und weine ständig. Er kuschelt sich auch jetzt immer zu mir und sucht die Brust. Mir bricht das Herz wenn ich das sehe. Es tut mir leid, dass ich schon wieder schreibe, aber ich muss es mir vom Herzen reden.
Vielen Dank!
von
Julirose
am 24.04.2012, 08:44
Antwort auf:
Medikamente
Liebe Julirose,
du darfst uns IMMER schreiben, wenn dir danach ist, dafür sind wir da!
Natürlich verstehe ich deine Bedenken und die Entscheidung zum Abstillen ist nichts, wofür du dir einen Vorwurf machen solltest!
Auch dein Mann hat schon Recht, das war sicher eine ziemliche Leistung, den kleinen Mann zur Flasche zu bringen. Aber, und das ist doch das, was zählen sollte: Die Aussage deines Arztes kann noch einmal überprüft werden (und du solltest darauf bestehen!!) in dem er sich für eine individuelle Beratung an die Embryotox in Berlin wendet. Denn dort steht ganz allgemein zu deinem Medikament:
"Stillzeit
Pharmakokinetik: HWZ: 1-2 h; Proteinbindung: 80%; molare Masse: 170; relative Dosis: 1,5%; Anteil einer therapeutischen Säuglingsdosis von 4 mg/kg/d: 2,5%; M/P-Quotient: 0,1; orale Bioverfügbarkeit: 50-95%.
Klinik: Symptome wurde auch bei jungen voll gestillten Säuglingen nicht beschrieben.
Empfehlung: Propylthiouracil ist Thyreostatikum der Wahl."
Es steht da nicht, dass der Säugling tatsächlich alle paar Monate untersucht werden muss, und wenn das nicht nötig wäre, hättest du dann fürs Abstillen entschieden?
Bitte also deinen Arzt um eine individuelle Beurteilung eures Falles, die dein Arzt beim Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") einholen kann (dauert meist höchstens einen Tag!), das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Wie gesagt: Bestehe darauf, das ist dein gutes Recht!!
Stillen ist mehr als nur Ernährung, und zwar für Mutter und Kind. Niemandem ist geholfen, wenn du zusätzlich zu deiner SD nun auch noch eine Depression entwickelst, und wenn dein Sohn noch trinken möchte, und du es auch möchtest, dann wäre es schade, wenn du es lässt obwohl du weiter stillen könntest.
Lieben Gruß und eine Umarmung,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.04.2012
Antwort auf:
Medikamente
Hallo Julirose,
ich habe Deine Notiz gelesen und kann Dir sehr sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht. Ich stand vor der gleichen Situation (muss Cortison nehmen), habe mich bei zig Ärzten, hier im Forum, usw. informiert. Ein ständiges pro und contra. Mein Sohn hat die Flasche auch nicht genommen, da ich anfangs dachte, ich müsse auch abstillen (auf Anraten eines Arztes). Mein Kleiner hat solange sooo herzzerreissend geweint, bis er endlich an der Brust war. Nun weiß ich, dass ich weiterstillen darf (vorsorglich mit Stillabstand und 1 zusätzlichen Breimahlzeit). Aber es waren einige harte Wochen der Unsicherheit für mich. Ich möchte Dir auf jeden Fall alles Gute wünschen, egal ob Du nochmal stillen möchtest oder bei der Flasche bleibst. Vielleicht können Dir die Stillberaterinnen nochmal einen Tipp geben, wie Du weiterverfahren sollst. Kopf hoch - das wird schon!!! LG
von
Sabine123
am 24.04.2012, 10:36