Frage: Medikamente in der Stillzeit

Guten Morgen, mein Hausarzt hat mir 2x täglich Amoxicillin 1000mg wegen Angina verschrieben. Habe auch ausdrücklich dazu erwähnt, dass ich voll stille. In der Packungsbeilage jedoch ist beschrieben, dass man die Muttermilch abpumpen und verwerfen soll. Aber auch nach telefonischer Rücksprache mit der Kinderklinik-Stillambulanz darf ich bedenkenlos weiterstillen. Bin aber trotzdem sehr verunsichert, weiß nicht mehr was ich glauben soll. Möchte auf keinem Fall meinen 4 Monate alten Sohn schaden. Ist das Medikament vielleicht zu hoch dosiert, darf ich jetzt weiterstillen oder nicht? Würde mich auf eine rasche Antwort freuen. Vielen herzlichen Dank. Gruß Carmen

Mitglied inaktiv - 24.08.2010, 08:54



Antwort auf: Medikamente in der Stillzeit

Liebe Carmen, ein Beipackzettel dient in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Pharmafirma und wenn es nach den Beipackzetteln ginge, gäbe es kaum Medikamente, die eine stillende Frau verwenden könnte. Wenn ein Arzt ein Medikament für eine stillende Frau heraussucht, wird er sich daher nicht unbedingt am Beipackzettel, sondern an der entsprechenden Fachliteratur wie zum Beispiel „Arzneiverordung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff und Schaefer orientieren. Amoxicillin ist ein seit langem eingeführter Wirkstoff aus der Gruppe der Penicilline. Penicilline sind seit langem bewährte Antibiotika für die Stillzeit. Ich zitiere hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, 7. Auflage 2006: Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Du kannst also ganz beruhigt weiterstillen. Biggi

von Biggi Welter am 24.08.2010



Antwort auf: Medikamente in der Stillzeit

Hallo Carmen, guck mal hier: http://embryotox.de/amoxicillin.html Die Seite hat mir immer gut geholfen. LG

Mitglied inaktiv - 25.08.2010, 10:32



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