Frage: Marathontrinken

Liebe Biggi! Ich habe folgendes problem: meine Tochter (fast 5 Monate) dehnt ihre Stillmahlzeiten immer endlos in die Länge - Abends unter Umständen bis zu zwei Stunden. An sich stört mich das nicht, aber ich bin alleinerziehend und kommen zeitlich schon ziemlich in bedrängnis, seit meinen Mutter uns nicht mer im Haushalt helfen kann - dazu kommt eben, daß die Kleine tagsüber so gut wie gar nicht schläft (ein- zweimal eine Viertelstunde - maximal). ich habe das gefühl, sie holt sich ihre regenerationspausen beim Trinken, da entspannt sie völlig. Ich würde gerne die Stillzeiten drosseln, weiß aber nicht wie, ohne mein Kind total zu verstören - wenn ich sie von der Brust nehme, ohne, daß sie dn zeitpunkt selbst bestimmt hat, wird sie furchtbar quengelig und irgendwann zornig, bis ich sie wieder anlege und dann trinkt sie als hätte ich sie tagelang hungern lasse,.. Freue mich über jeden Rat!!! LG Elin

Mitglied inaktiv - 06.10.2001, 12:35



Antwort auf: Marathontrinken

? Liebe Elin, Du klingst so, als ob Du ziemlich unter Druck stehst und ich nehme an, dass genau diesen Druck dein Kind spürt. Kinder haben feine Antennen, für das, was in Ihren Müttern vorgeht. Vielleicht ist das der Grund, warum deine Tochter so lange an der Brust verweilen will: sie spürt, dass Du dich gehetzt fühlst und reagiert auf ihre Weise. Ich kann nichts an deiner Situation ändern, aber dir vielleicht ein paar Tipps geben, wie Du den Alltag (allein) mit Kind ein wenig besser meistern kannst. Hast Du ein Tragetuch? Falls nein, dann solltest Du dir wirklich eines anschaffen und dir genau zeigen und erklären lassen, wie Du damit umgehen kannst. Mit dem Kind im Tuch, kannst Du fast alle Haushaltsarbeiten machen und gleichzeitig ist dein Baby bei dir, genießt deine Nähe und nimmt einfach an deinem Alltag ein. Viele Kinder schlafen auch hervorragend im Tuch. Du hast auf diese Weise Kopf und Hände frei für andere Dinge und so ist euch beiden geholfen. Die Nähe, die dein Kind durch das Tragen erfährt, wird unter Umständen dazu beitragen, dass es dann nicht mehr so sehr lange beim Stillen an der Brust bleiben mag. Jetzt ist auch nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Und vergiss dich selbst nicht: Gönne DIR etwas Gutes. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.10.2001