Frage: Mal wieder Stillhäufigkeit

Hallo Biggi und Co, unser Sohnemann (gerade 1 Jahr geworden) "bedient" sich im Moment immer häufiger an der Brust. Ich schlag es ihm auch nicht aus, aber ich frage mich, ob das auch - tagsüber wie nachts - so ok ist? Kann es wieder Mal ein Wachstumsschub sein? Meine Unsicherheit - nach wie vor (trotz gelesenem Buch von Eugster) - ist, das Juli das Essen nicht so wichtig nimmt und Regelmäßigkeiten sind schwierig, weil er sich auch zwischendurch einen Schluck genehmigt. Wir essen schon zu festen Zeiten, aber sehr oft, hat er sich kurz vorher noch mal wieder was gegönnt und keinen wirklichen Appetit. Mir fällt es schwer gelassen zu bleiben, zumal ich wirklich glaube, dass er nachts länger Zeit am Stück schlafen würde, wäre seine Hauptnahrungsquelle nicht mehr die Brust. Nachts kommt er nach 1-1,5 Std. und dann wieder nach 3 Std. dann wieder 1,5 Std. Rhythmus. Es ist z.Zt. wirklich so heftig, dass ich manchmal keine Lust mehr habe, ihm die Brust zu geben, weil er derzeit Dauertrinkt und - nuckelt und ich nicht mehr zum Schlafen komme. Natürlich gebe ich ihm die Brust dennoch. Das Buch von Dr. Sears hab ich auch gelesen, ich will eigentlich auch nicht abstillen. Aber ich kann ganz schlecht akzeptieren, dass unser Sohn mich so oft, gerade nachts, braucht. Ich leg mich hin, wenn er tagsüber Siesta hält, aber die Erholung die er, im Gegensatz zu mir, braucht, wird auch immer kürzer. Ich bin ausgelaugt, traurig, entnervt, denke ich müsste konsequenter sein.. Uaahhh! Wie soll das weitergehen? Vielen Dank für eure Antwort ihm Voraus, montibaer

Mitglied inaktiv - 07.04.2009, 13:15



Antwort auf: Mal wieder Stillhäufigkeit

Liebe montibaer, für viele Menschen unserer Kultur wird "guter Schlaf" mit "ununterbrochenem Schlaf" gleichgesetzt und für junge Eltern ist es dann eine große Herausforderung mit dem Schlaf in "Häppchen" zurecht zu kommen. Genau zu diesem Thema habe ich eine interessante Stellungnahme eines Gynäkologen gehört, der über das Thema "rooming-in und Müdigkeit der Mutter" gesprochen hat: Er hat dargelegt, dass er aufgrund seiner Dienste und seiner Arbeit im Krankenhaus extrem selten mehr als drei bis vier Stunden am Stück schlafen kann und fünf Stunden ununterbrochener Schlaf sind für ihn bereits der Inbegriff des Luxus. Dennoch - und obwohl dies schon seit mehr als zehn Jahren für ihn so ist - fühlt er sich nicht unausgeschlafen oder empfindet seinen Schlaf als qualitativ beeinträchtig. Ich will damit sagen, dass unterbrochener Schlaf nicht mit Schlafmangel gleichgesetzt werden kann und dir deshalb das Abstillen in der Nacht nicht zwingend einen Vorteil bringen wird. Zumal es auch keine Garantie dafür gibt, dass dein Kind dann nicht mehr aufwachen wird, nur weil es nachts nicht mehr gestillt werden wird. Wenn Du dir aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.04.2009



Antwort auf: Mal wieder Stillhäufigkeit

Liebe Biggi, danke für deine Antwort. Ich habe mich scheinbar total missverständlich ausgedrückt, denn Abstillen will ich nicht. Es kommt allein schon deshalb nicht in Frage, weil unser Sohn nachts noch 2 Mal seinen Hunger stillt. Ein Abstillen in der Nacht würde also bedeuten, ich lasse ihn hungern. Und das will ich nicht und kann es ja auch nicht sein. Ich versuch es mal mit einem Anruf in deiner Sprechzeit. Wie sieht das jetzt an den Ostertagen aus? Gelten die Termine für die Sprechzeit dann auch oder bist du erst wieder ab nächste Woche erreichbar? Viele Grüße montibaer

Mitglied inaktiv - 09.04.2009, 14:55



Antwort auf: Mal wieder Stillhäufigkeit

Liebe Montibaer, ruf ruhig an, ich bin da :-). Biggi

von Biggi Welter am 10.04.2009