Hallo, ich hatte gestern einen magen-darm-virus kann es sein dass ich deswegen weniger Milch habe. Konnte auch fast keine flüssigkeit zu mir nehmen. Mein Sohn ist 3 Monate. Habe ihn zwar extra alle 2 Stunden bewusst trinken lassen da ich mich ja auch bei ihm gefürchtet habe er bekommt etwas ab. War aber nur ein bisschen Durchfall. Aber mir kommt vor er trinkt viel schlechter. Habe auch deswegen abpumpen probiert rechts hat es super geklappt aber links kam fast keine Milch. Kann die Milch momentan weg sein? Ich hatte eigentlich immer sehr viel.
von
sonne30
am 04.06.2014, 21:59
Antwort auf:
magen--darm-virus...jetzt zu wenig milch?
Liebe sonne30,
keine Sorge, deine Milch wird auch während eines Magen Darm Infektes nicht „wässriger“.
Das eigene Essverhalten hat keinen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Milch. Dies
ist ein weiser Schachzug der Natur, um das Überleben der Nachkommen zu sichern. Obwohl
sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren,
gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig
bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen.
Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch,
sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei
schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die
jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Bis es so weit kommt, ist die Mutter aber
schon sehr nahe an der Schwelle zum endgültigen Abschied.
Achte darauf, dass Du genügend trinkst und so viel Ruhe wie möglich bekommst, damit Du
bald wieder gesund bist.
Für dein Kind ist Weiterstillen besonders, wenn es sich angesteckt haben sollte genau das
Richtige, weil es so maßgeschneiderte Antikörper mit deiner Milch mitgeliefert wird.
Deine Milch ist nicht plötzlich weniger, es ist vielmehr so, dass eine Frau manchmal so angespannt oder seelisch aufgewühlt sein kann, dass der Milchspendereflex blockiert wird und die Milch deshalb nicht fließt. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt.
Deshalb ist es jetzt ganz wichtig, dass DU DIR alle Ruhe und Entspannung gönnst, die Du bekommen kannst. Wenn möglich, lege dich mit deinem Baby ins Bett und kümmere dich um nichts anderes, als um dein Kind, dich und das Stillen. Ruhe dich aus, gönne dir etwas Gutes (z.B. ein gemütliches Wannenbad mit einer schönen Tasse Tee und Musik, die dir gefällt).
Falls Du einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hast, setze die Entspannungsübungen, die Du dort gelernt hast gezielt vor dem Anlegen ein. Denke an etwas Schönes und Beruhigendes, zum Beispiel an einen Spaziergang an einem kleinen, plätschernden Bach oder am Meer.
Versuche alle Störungen auszuschalten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Lass dich von deinem Partner verwöhnen.
Wende dich auch einmal an eine Stillberaterin vor Ort und überlege dir, ob Du nicht ein Stillgruppentreffen besuchen magst. Der direkte Kontakt mit anderen stillenden Müttern und einer Stillberaterin ist ungeheuer hilfreich.
LLLiebe Grüße und gute Besserung
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.06.2014