Luft schlucken, weinen, spucken beim Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Luft schlucken, weinen, spucken beim Stillen

Hallo ihr Lieben, mein Baby ist jetzt 6 Wochen alt und wir haben ein großes Stillproblem: Mein kleiner trinkt SEHR hastig und schluckt dabei viel Luft, die schon während dem Stillen raus muss, da er sonst nicht weiter trinkt. Die ersten 5 Minuten der Stillmahlzeit trinkt er sehr schnell, aber ruhig. Nach etwa 5 Minuten, wenn die Brust weicher wird, wird er unruhig, schreit, übestreckt sich, schlägt mit den Händchen und strampelt. Er dockt dann ab, verzweifelt, sucht die Brust und schafft es dann nicht mehr richtig anzudocken. Wenn er wieder angedockt ist, saugt er 2,3 Mal, verliert die Brust und schreit... Ich nehme ihn dann hoch, lasse ihn 1,2 Bäuerchen machen (oft spuckt er dabei) und lege ihn dann an die andere Seite. Da geht das ganze von vorne los. Er trinkt dann nur sehr unterbrochen, es ist eine Tortur. Währenddessen gluckert es immer schon extrem im Bäuchlein. Was kann ich nur tun? Meine Hebamme hat gesagt, er liegt richtig, ist auch gut angedockt und es würde in ein Paar Tagen besser... Das war vor 3 Wochen. Ich muss dazu sagen, dass ich in der ersten Woche mit Stillhütchen gestillt habe, wir davon aber komplett weg sind. Er verschluckt sich auch nicht und Milch läuft auch nicht aus dem Mund. Von daher denke ich, dass mein Milchspendereflex "normal" ist. Zum Glück nimmt er trotz allem gut zu und hat auch sehr regelmäßig Urin und Stuhlgang . Allerdings nimmt er ab und an einen Schnuller. Was kann ich nur tun? Ich bin verzweifelt. Liebe Grüße

von MoriMama am 23.05.2019, 10:38



Antwort auf: Luft schlucken, weinen, spucken beim Stillen

Liebe MoriMama, es könnte sein, dass Dein Baby saugverwirrt ist. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Allerdings kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt! Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Evtl. helfen die Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen, ganz llliebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 23.05.2019



Antwort auf: Luft schlucken, weinen, spucken beim Stillen

Liebe Biggi, vielen Dank für deine schnelle und liebe Antwort. Ich habe gerade mit einer Stillberaterin telefoniert. Leider dauert es noch 2 Wochen, bis zu unserem Termin, aber wenigstens habe ich jmd gefunden. Mir ist übrigens noch eingefallen, dass mein Kleiner nachts keine Probleme beim Stillen hat. Da klappt alles wunderbar. Woran könnte das denn liegen? Liebe Grüße

von MoriMama am 24.05.2019, 04:40



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