Frage: Lokalanästhesie

Guten Tag, Mein Hautarzt möchte mir einen muttermal an der Fußsohle nächste Woche ausschaben. Diesen Termin habe ich schon vor 3 Monaten in der Schwangerschaft bekommen. Er sagte, dass er nicht weiß wie es da mit dem stillen ist. Er sagte mir nur, dass das mit dem stillen nicht so gut sei und die Lokalanästhesie in die Muttermilch rübergeht, er sich aber nicht so sehr damit auskennt. Wie sehen Sie das? Darf ich eine Anästhesie bekommen während ich stille und ist die gefährlich für mein 2 Wochen altes Baby? Oder was soll ich hier in diesem Fall tun? Abpumpen einen Tag oder evtl länger und dem Baby pre ha Nahrung so lange geben? Danke Kristina

von Kris34 am 14.12.2017, 10:21



Antwort auf: Lokalanästhesie

Liebe Kristina, wenn ein Muttermal oder eine Warze entfernt werden muss, dann ist das kein Grund für eine Stillpause. Die Entfernung der Warze hat nur dann Auswirkungen auf das Stillen, wenn es in unmittelbarer Nähe der Brustwarze oder des Warzenhofs ist und damit die OP-Wunde in den Bereich fällt, den das Kind in den Mund nimmt beim trinken. Dann kann unter Umständen eine Stillpause an der betroffenen Seite erforderlich werden und die Milch muss vorübergehend an dieser Brust ausgestrichen werden, damit die Wunde im akuten Heilungsverlauf nicht zu sehr belastet wird. Wenn die Warze an einer anderen Körperstelle ist, dann hat die Entfernung keinerlei Einfluss auf das Stillen. Zitat aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes: "Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich." Sollten danach Medikamente nötig sein, gibt es auch genug Alternativen, die mit dem Stillen vereinbar sind. Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 30308 111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Ich wünsche Ihnen, dass die Warze sich problemlos entfernen lässt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.12.2017