Langzeitstillen und wenig feste Nahrung

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Langzeitstillen und wenig feste Nahrung

Liebes Expertenteam, Meine Tochter ist nun knapp 21.Monate alt und wir stillen noch nach Bedarf. Eigentlich, hatte ich vor, sie mit 12 Monaten abzustillen. Sie bekam ihre erste feste Nahrung mit 5Monaten und ich ersetzte nach und nach alle Mahlzeiten. Mit 12 Monaten stillte ich sie noch zum einschlafen, Abends und zum Mittagsschläfchen sowie 4-5x Nachts und am Morgen. Eigentlich ging es mir um die Nächte, und da ich kein einschlafprogramm machen wollte, dachte ich es wäre am einfachsten ganz abzustillen. Irgendwie überzeugte es mich aber auch nicht, dass stillen durch ein Fläschchen zu ersetzen. In meinem hin und her, stiess ich dann auf einen Artikel, der mich überzeugte so weiter zu machen wie bisher. in diesem Moment entschied meine Tochter, das sie dann doch auch tagsüber zwischen drin trinken möchte und ich liess sie .Also waren wir wieder bei stillen nach Bedarf. Nun ist es leider so, dass es Tage gibt an denen sie kaum feste Nahrung zu sich nimmt. Ich denke, dass das mit dem stillen zusammenhängt weil sie ja so nie richtig hungrig ist. Sie ist zwischendurch schon öfter an der Brust und quängelt auch, wenn ich sie ihr nicht gebe. Ihr Arzt meint, dass sie über das stillen nicht alle Nährstoffe bekommt die sie für ihr Alter braucht. stimmt das? Und sollte ich ihr das stillen zwischendurch verweigern? Hinzu kommt, dass sie mir Obst total verweigert und Gemüse manchmal auch. Danke für ihren Rat Freundliche Grüsse Elke

von Elke M. am 15.12.2014, 14:59



Antwort auf: Langzeitstillen und wenig feste Nahrung

Liebe Elke, nein, verweigern würde ich die Brust nicht, aber mal nachsehen lassen. Wurde der Eisenwert des Kindes kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und/oder schlecht gedeihendes Kind sein. Wichtig ist jetzt wirklich, dass die Ursache für den Gewichtsstillstand gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird. Gleichzeitig solltest Du versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren, wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet. Ehe Du dich gegen dein Gefühl zum Abstillen oder zur Einschränkung des Stillens drängen lässt, steht es dir immer noch frei, die Meinung eines zweiten Kinderarztes einzuholen und einen anderen Weg zu suchen. Ich wünsche dir viel Kraft für diese nervenzehrende Zeit und dass dein Kind bald besser isst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 15.12.2014



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