Langzeitsillen möglichst sanft beenden oder unterbrechen wegen Covid- Impfung

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Langzeitsillen möglichst sanft beenden oder unterbrechen wegen Covid- Impfung

Hallo liebe Biggi / liebe Kristina! Als die Kleine damals kam, dachte ich das Stillen halte ich maximal die empfohlenen 6 Monate durch und nun bin ich schon über drei Jahre dabei. Am Liebsten würde ich sie schön sanft abstillen lassen aber da ich wegen Corona wegen einer Vorerkrankung gefährdeter bin und somit auch schon in Gruppe 3 beim Impfplan, stecke ich im Dilemma. Nehme keine Medikamente und mir gehts gut, doch bin ich gefährdeter für einen schlimmen Verlauf und daher auch ängstlicher. Nun werden keine stillenden Mütter geimpft- was sicher auch Sinn macht. Für die Kleine ist das Stillen und auch das Schmusen am Busen (klingt für Nichtsstillende vielleicht seltsam) aber momentan sehr wichtig und ich weiß nicht, wie wir das nun so schnell hinkriegen sollen. Außerdem stimmt es mich selber sehr traurig dies zu beenden. Es vielleicht ein klein bischen mehr einzuschränken- wäre das was mir lieb ist aber natürlich will ich mich nun auch möglichst rasch impfen lassen. Menschen mit Kinderwunsch wird ja empfohlen nach der 2. Impfung noch 2 Monate zu warten. Vielleicht kann man das auch aufs Stillen übertragen? Oder hat sich die Impfung dann doch schneller abgebaut? Aber selbst 11 Wochen zu pausieren und danach sanft abzustillen ist ja auch Quatsch. Ein bischen hatte ich auch schon versucht sie verbal darauf einzustimmen.. und versucht andres Schönes (sich so zu halten...) aufzuzeigen... Könnt Ihr mir irgendwie raten, wie wir das in Anbetracht der Umstände gut hinkrigen können? Abends klappts ganz gut, wenn sie den ganzen Tag nicht geschlafen hat- dann will sie auch erstmal nur geschmust werden und trinkt dann nur kurz. Am morgen ist es ihr sehr wichtig und tagsüber etwas von ihrem Bedürfnissen her - auch ohne Mittagsschlaf brauch sie eine Weile die Nähe oder wenn sie Trost braucht. Manchmal reicht es ihr beim Trost auch, wenn sie sich nur ankuschelt. Antwort wäre prima! Dankeschön!

von laleluna am 22.12.2020, 22:59



Antwort auf: Langzeitsillen möglichst sanft beenden oder unterbrechen wegen Covid- Impfung

Liebe laleluna, erkläre Deinem Kind, dass Du nicht mehr stillen kannst wegen der Impfung. Sicherlich wird Deine Tochter traurig sein, aber gemeinsam werdet ihr das schaffen! Ich musste meinen Sohn damals wegen einer drohenden Frühgeburt sofort abstillen und ihm hat es unheimlich geholfen, dass er mit der Brust kuscheln durfte und ich habe ihm erlaubt, lange aufzubleiben mit dem Papa, so war es eigentlich recht spannend für ihn und er konnte es verstehen! Er hat damals auch eine Handpuppe geschenkt bekommen und hat mit dieser wirklich geredet, wenn sie vom Papa genommen wurde und er fragte, wie es ihm geht. Wichtig ist, dass Du versuchst, sehr klar und ruhig zu sein, das wird sich auf deine Tochter übertragen und ihr Sicherheit geben. Lass ihre Trauer und vielleicht auch Wut zu, für Dein kleines Mädchen ist das ein großer Schritt! Ganz ganz liebe Grüße, ich wünsche Euch sehr, dass es tut klappt. Schreibst Du mir noch einmal, wie es läuft? Biggi

von Biggi Welter am 23.12.2020



Antwort auf: Langzeitsillen möglichst sanft beenden oder unterbrechen wegen Covid- Impfung

Hallo Biggi! Zu allererst ein ganz liebes Dankeschön für Deine rasche und liebe Antwort. Das hatte mich schon sehr getröstet, weil mir nochmals klar wurde, dass ja auch andere nicht immer so sanft abstillen können, wie sie es gerne wünschen. In der Pandemie momentan vergißt man ja oft, dass man nicht alleien ist mit seinen Problemen ;) Wir haben noch nicht komplett abgestillt. Erst ging es gut voran- auch wenn es mit viel Trauer verbunden war. Wir haben dafür dann tagsüber mehr herumgealbert und so dann auch geschmust, ich sie etwas herumgewirbelt.., ich habe öfters nachts Überraschungskekse gebackenund so ein paar mal das morgentliche Stillen abgekürzt, weil sie schnell zu den Keksen wolllte... Wir sind dann aber doch wieder ein paar Schritte zurück gegegangen. Mir selber ging es gar nicht gut damit- auch hormonell, so dass dann auch bei mir schnell die Tränen flossen und ich etwas tief im Tief landete- sie war auch unglücklich.. und dazu dann noch die traurige Mama. Hinzu kommt auch noch die Trennung von ihrem Papa als Belastung für uns beide - so dass sie auch übers Stillen mit der nicht so einfachen Wohnsituation besser zurecht kommt. (wohnen noch zusammen) Dann zog sich das ja mit den Lieferengpässen der Impfungen, da nahm ich den Druck raus. Vermutlich bin ich ja doch erst im Sommer bzw. Ende Sommer dran. Außerdem sind ja die neueren Empfehlungen und Vermutungen ja auch dahingehend, dass Menschen mit gewiseen Vorerkrankungen (so wie ich) doch auch als Stillenden geimpft werden dürfen. Vermutlich muss ich aber erst einen Arzt finden, der mir das bescheinigt. Hier sehe ich ein echtes Problem- gerade da viele das Langzeitstillen in dem Alter leider als abnormal betrachten und viele auch skeptisch hinsichtlich der neuen Impftechnologien sind und Kinder davor schützen wollen. Bin gespannt, ob mir das meine Hausärztin so einfach ausstellen wird mein Spezialist ganz sicher nicht. Der war schon geschockt, als ich sie mit 1 noch stillte. Einige vermuten ja, dass man dadurch dem stillenden Kind gleich noch Antikörper mit gibt. Das fände ich für sie und auch den Kitastart dann auch sehr gut-. Aber da bin ich auch noch hin und hergerissen, weil man zunächst ja die Impfung (Sorte) nicht wählen darf. Bei den bisher zugelassenen, hätte ich nun nicht mehr so die Ängste für die Kleine aber was immer da noch an anderen Impfungen nachkommt- Sputnik V oder ... Nun hat sie seit ein paar Tagen einen ganz schön großen Sprung geschafft- spielt sehr lange alleine und hat den ganzen Tag ohne Stillen zu wollen durchgehalten. Ich hatte gefragt, ob es ihr schwer gefallen sei und sie meinte: Nein. Abends war sie zu müde und ist kurz darauf eingeschlafen. Nacher wird sie sicher ein bischen trinken und morgens dann wieder. Das ihr abzugewöhnen bzw zu verweigern würde sicher hart werden. Schöner ist es wenn sie die Schritte von sich aus machen darf. Meine Schwester, die ines ihrer Kinder auch noch mit 2 stillte, meint inzwischen, dass das Abstillen in dem Alter nicht mehr ohne Tränen geh, sie sonst noch mit 6 an den Busen mag- und mit 4 wäre das nicht mehr normal... Es bleibt also spannend ;) Liebe Grüße!

von laleluna am 07.03.2021, 23:30



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