Frage: Kuhmilchunverträglichkeit

Hallo, meine kleine Tochter (4 Monate) wird voll gestillt und vor einer Woche hatte sie ein bisschen Blut im Stuhl. Dieser wurde untersucht, wurde aber nichts gefunden und meine KiÄ hatte schon den Verdacht, dass es wohl an der Kuhmilch liegt, die ich trinke. Ersetze sie jetzt mit Soya, was auch gut funktioniert (und das Blut im Stuhl ist weg). Allerdings hat sie jetzt am Hals vermehrt rote Flecken, tlw. auch an der Achsel, woebi ich Schwierigkeiten habe ,abzugrenzen, ob es sich um ein leichtes Wundsein in der Region handelt, oder aber doch um mehr. Meine Frage jetzt, weil ich gestern festgestellt hab, dass ja Milch so gut wie überall enthalten ist, wieviel muss ich denn wirklich vermeiden? Muss ich auch auf Schokolade etc. verzichten, oder ist es nur die Milch an sich? Wäre schön, wenn Sie mir weiterhelfen könnten. Vielen Dank schon mal im Voraus! Maja

Mitglied inaktiv - 22.09.2008, 10:11



Antwort auf: Kuhmilchunverträglichkeit

Liebe Maja, Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben. Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann. Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich mit der allgemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977). In wie weit Sie jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in Ihrer Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden. Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst). Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden. Sehr gut beschrieben inklusive einem Behandlungsschema wird das Thema in dem Artikel von Kewitz und Radke "Blut im Stuhl bei voll gestillten, reifen, gesunden Neugeborenen und Säuglingen bis 6 Monate" http://www.velb.org/docs/ls-3_2005-blut-im-stuhl.pdf Besprechen Sie einmal mit Ihrer Kinderärztin, die Ihr Kind nicht nur aus der Ferne kennt, wie sie die Situation einschätzt und welchen Weg sie für euch speziell empfehlen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 22.09.2008



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