Frage: Kuhmilch und Probiotika

Guten Tag, meine Frau und ich sind bezüglich der Ernährung unseres kleinen Sohnes (3,5 Wochen alt) etwas verunsichert, da unsere aktuelle Hebamme etwas andere Ansichten vertritt, als unsere vorherige bzw. wir zu diesen Themen gelesen haben. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns mit Ihrem Rat unterstützen können: 1. Wir haben gelesen, dass bereits eine relativ geringe Gabe von PRE-Nahrung dazu führt, dass sich die Darmflora unseres Sohnes im Vergleich zu einem vollgestillten Kind negativ verändern würde. Meine Frau stillt unseren Sohn voll, heute wurde er allerdings erstmalig von unserer Hebamme gebadet. In das Badewasser hat sie unter anderem Kuhmilch gegeben und uns geraten das zukünftig auch zu tun (1/2 Tasse auf die Babywanne). Wenn unser Sohn kleine Mengen des Badewassers verschluckt, hat das ähnlich negative Folgen wie die PRE-Nahrung? Oder sind geringe Mengen unbedenklich, so dass wir dem Rat der Hebamme folgen können? (Ich ärgere mich ehrlich gesagt im Nachhinein ziemlich die Zugabe der Kuhmilch nicht hinterfragt zu haben) 2. Zusätzlich empfiehlt die Hebamme die Gabe von BiGaia Tropfen (Probiotika) um Bauchschmerzen vorzubeugen (unser Sohn hat noch keine Schwierigkeiten). Hintergrund ist auch die Gabe von Antibiotika unter der Geburt wegen Streptokokken. Kann das sinnvoll sein bzw. wie beeinflussen die BiGaia Tropfen die Darmflora? Vielen Dank bereits im Voraus!

von Christian_12 am 18.05.2022, 23:33



Antwort auf: Kuhmilch und Probiotika

Liebe Christian_12 , wir empfehlen einfach etwas abgepumpte Muttermilch ins Badewasser zu geben, wobei Wasser eigentlich völlig ausreichend ist. Welche Auswirkung verschlucktes Badewasser hat, kann ich leider nicht beurteilen. Es lässt sich niemals sagen „eine Flasche andere Nahrung oder Brei und das Stillen war für die Katz". Das wäre schlicht und ergreifend Blödsinn. Erstens hat das Stillen noch eine Vielzahl anderer Vorteile als nur die vorbeugende Wirkung gegen Allergien und zweitens lässt sich niemals für den Einzelfall vorhersagen, wie das jeweilige Kind reagieren wird. Theoretisch ist es allerdings tatsächlich möglich, dass sich das Allergierisiko für ein Kind durch eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung erhöht, doch in der Praxis lässt sich aus dieser statistischen Wahrscheinlichkeit nichts Definitives für dein Kind oder das deiner Nachbarin oder irgendein anderes individuelles Kind herauslesen. Ich darf keine medizinischen Ratschläge geben, ich bin kein Arzt, allerdings würde ich nicht vorsorglich Medikamente geben, in der Muttermilch ist alles enthalten, was das Baby braucht. Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen. Lieben Gruß Biggi

von Biggi Welter am 19.05.2022



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