hallo biggi,
eigentlich wollte ich ja mindestens (!) 6 Monate stillen, aber jetzt bin ich ein bisschen nachdenklich geworden ...
Meine Kleine (fünfeinhalb Monate) macht seit einiger Zeit schon die Wohnung unsicher; sie robbt und krabbelt und setzt sich alleine hin, macht Stehversuche an Kartons und ähnlichem und ist alles in allem wahnsinnig aktiv.
Jetzt heißt es ja so oft, im zweiten Halbjahr müssten die Babys Beikost bekommen, weil sie für das Krabbeln etc mehr Vitamine und energiereichere Nahrung brauchen. Gilt das sozusagen also jetzt schon?
Das Stillen klappt super ansonsten, sie ist aber in den letzten Tagen etwas quakiger als sonst.
Zwei Zähne hat sie auch schon, aber sie macht noch keine Kaubewegungen, wenn ich esse. Es scheint sie noch nicht sonderlich zu interessieren, ich hab ihr aber auch noch nichts zum probieren gegeben.
Kann es sein, dass die Mumi bei Krabbelkindern generell nicht ausreicht? Auch wenn sie noch keine 6 Monate sind? Sollte ich anfangen mit Beikost, um sie richtig zu ernähren?
Vielen Dank für die Antwort und für ein tolles Forum!
(Ich lese hier am liebsten)
ylva
Mitglied inaktiv - 12.09.2001, 00:27
Antwort auf:
Krabbelkind ... Mumi als Nahrung ausreichend?
?
Liebe Ylva,
es freut mich, dass es dir in diesem Forum so gut gefällt.
Muttermilch hat mehr Kalorien als die meisten Nahrungsmittel, die einem Baby als Babykost angeboten werden und auch vom Vitamin- und Mineralgehalt her betrachtet ist Muttermilch ein sehr wertvolles Nahrungsmittel, wobei noch dazu kommt, dass die Inhaltstoffe der Muttermilch vom Körper des Babys extrem gut verwertet werden können.
Ohnehin ist der empfohlene Zeitpunkt, ab welchem Alter ein Baby Beikost erhalten müsse recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt.
Solange dein Kind gut gedeiht und noch keine Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost zeigt, kannst Du davon ausgehen, dass ihm die Muttermilch als alleinige Nahrung ausreicht, auch wenn es ein kleiner „Frühstarter" ist, der bereits jetzt motorisch sehr aktiv ist.
Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost sind:
• es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Solange diese Anzeichen nicht zu erkennen sind, ist es bei einem voll ausgetragenen, gesunden Kind in aller Regel noch zu früh für Beikost.
Die Unruhe der letzten Tage kann auch entwicklungsbedingt sein. Vor allem, wenn Kinder gerade dabei oder kurz davor sind, etwas Neues zu lernen, können sie recht unleidlich sein, doch diese Phasen vergehen auch wieder.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.09.2001