Hallo,
unser kleiner ist seit gestern 1 Jahr alt, ich stille ihn noch und das auch noch ganz gerne, morgens, mittags zum einschlafen, abends zum einschlafen, dann schläft er meist für 2-3 Stunden, dann stille ich ihn nochmal, dann schläft er nochmal 2 Stunden und danach kommt er meist 1-2 stündlich, meist ist es nur nuckeln an der Brust, einen Schnuller nimmt er nicht, beruhigen lässt er sich meist auch nicht anders, er schläft noch neben unserem Bett, das Seitenteil haben wir mittlerweile abgemacht, damit ich nicht mehr aufstehen muss, trotzdem schlaucht es total. Mittags schläft er leider nur 30-45 Minuten, selten schafft er nur 1-1,5 Stunden, Essen tut er mittags z.B. Nudeln mit Spinat, oder ein Brot mit Leberwurst, Frischkäse o.ä., zwischendurch, Obst, Cracker o.ä.,Abends entweder Brot oder das was wir essen, an Brei hatte er nicht lange Interesse. Satt essen tut er sich anscheinend noch nicht an unserem Essen. Teilweise schmeißt er das Essen auch auf den Boden, genauso wie seine Trinkflasche. Eine ganze Weile lang haben wir das intensive Einschlafstillen praktiziert, abends klappt es mittlerweile auch schon, dass er ohne Brust in seinem Bett einschläft, ich streichle ihn und singe was vor.
Ist das nächtliche Stillen einfach nur die Nähe die er sucht, oder ist es wirklich Hunger ? Ich habe ihm auch schon nur Wasser angeboten, die Flasche schlägt er weg. Er hat übrigens anfangs bis zum 4. Monat durchgeschlafen, bis zu 10 Stunden am Stück !!! Und jetzt so, ich habe an sich nicht das riesen Problem damit, nur wenn ich dann wieder arbeiten gehen muss, weiß ich nicht, wie ich das meistern soll, ohne ein paar Stunden Schlaf am Stück. Vielleicht können Sie mir einen Tipp geben ?
Lieben Dank und viele Grüße
Annika
von
loeckchen84
am 29.08.2012, 20:42
Antwort auf:
Kleinkind 1 Jahr kommt nachts fast jede Stunde....
Liebe Annika,
leider ist das Verhalten deines kleinen Mannes wirklich ganz normal für ein Baby mit 1 Jahr, es entspricht seiner Natur. Aber das hilft ja nicht, wenn es der Mutter dabei schlecht geht.
Ich verstehe das richtig, dass dein Kind schon auch bei dir im Bett schläft, und du trotzdem nicht schlafen kannst? Oder geht es dann besser, und keiner von euch beiden muss so richtig wach werden beim Stillen? Viele Mütter nehmen nämlich genau deshalb ihre Babys mit ins Bett, weil sie dann kaum noch merken, ob sie nun 2 oder 8 Mal pro Nacht gestillt haben.
Sonst, wenn nichts anders geht, müsst ihr mit aller Konsequenz in der Nacht abstillen. Das kann z.B. so gehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. (Im übelsten Fall jedoch, wenn dein Kind durch dieses Vorgehen allzu sehr verunsichert wurde, wird es eine Weile lang noch anhänglicher sein. Je mehr du das zulassen kannst, desto eher wird es sich wieder "beruhigen"...)
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.08.2012