Frage: Kind zu schwach zum stillen?

Hallo, Unser kleiner ist nun 2 Wochen alt und wurde 37+0 geboren. Stillen direkt nach der Geburt war leider nicht möglich, da ich im OP genäht werden müssen. Später habe ich von der Stillberaterin im Krankenhaus recht schnell ein Stillhütchen bekommen, da wohl er wohl meine Brustwarze nicht in den Mund bekommen kann (ich habe recht große Brüste). Zuhause hatte es schon ein paar mal ohne geklappt. Um ihm das stillen und somit das zunehmen zu erleichtern, habe ich seit ein paar Tagen aufgehört es zu versuchen, so nach dem Motto Hauptsache er trinkt. Am Montag hatten wir Nachsorge und der Kleine hat immer noch nicht zugenommen. Er trinkt oft und lange, aber nicht kräftig. Kann es sein das er einfach noch zu schwach zum kräftigen und ausreichendem saugen ist? Wir haben jetzt die letzten beiden Abende eine Flasche Pre zugegeben, wo er gleich 80 ml trinkt. Haben sie Tipps für das stillen? Wir versuchen ihn vorm anlegen schon möglichst wach zu machen z.B. durch wach wickeln. Danke schonmal im voraus! :)

von MariaFrie am 18.05.2022, 15:19



Antwort auf: Kind zu schwach zum stillen?

Liebe MariaFrie, es wäre jetzt wichtig, dass dein Kind oft an die Brust geht und du evtl. auch eine alternative Zufütterungsmethode wählst, um eine Saugverwirrung zu vermeiden. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Wende dich bitte an eine erfahrene und kompetente Beraterin, evtl. braucht dein Baby ein Saugtraining, denn wenn es nicht richtig trinkt, kann es nicht klappen und Du kommst aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus. Du solltest auf alle Fälle pumpen, denn sonst wird sich die Milchmenge nicht wirklich steigern. Schau doch mal nach einer Laktationsberaterin, die Kosten werden meist von den Kassen übernommen! http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC) Alles alles Gute für Euch! Biggi

von Biggi Welter am 18.05.2022