Hallo liebes Team, mein Sohn ist 7einhalb Monate alt, er ißt mittags Gemüse und abends einen "halben" Milchbrei und wird bisher danach noch gestillt, morgens und nachmittags wird er auch noch gestillt. Seit 2 Tagen verweigert er plötzlich die Brust, schreit nur, mag überhaupt nicht gestillt werden. Kann es sein, daß er sich selbst "abstillt" oder kann es mit dem Zahnen zusammenhängen? Ich bin wirklich verzweifelt, ich hab ihm seit 2 Tagen fast nix zum essen bzw. trinken "beigebracht". Da er immer nur gestillt wurde, trinkt er auch nicht aus der Flasche und beim Versuch, aus dem Becher zu trinken, läuft noch das meiste daneben. Habt ihr einen Rat für mich?
Danke.
LG Nicole
von
lixilli
am 24.03.2016, 11:41
Antwort auf:
Kind verweigert plötzlich die Brust
Liebe Nicole,
von hier aus ist kaum zu sagen, warum dein Kleiner sich so verhält. am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps:
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher.
Wie ist dein Kleiner denn sonst so drauf? Er kann schon mal ohne Stillen sein, aber ganz ohne Flüssigkeit über 2 Tage könnte auch gefährlich werden, wenn er dabei dehydriert? Wäre eure Hebamme vielleicht bereit, ihn mal anzuschauen? Zur Not solltest du mit ihm zu einer ärztlichen Sprechstunde, die an den Feiertagen erreichbar ist, oder im Krankenhaus vorbei schauen. Anzeichen für einen akuten Flüssigkeitsmangel sind: eine stark eingefallene Fontanelle, und das Baby ist schlapp und apathisch.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.03.2016