Hallo!
Unsere Kleine (4 1/2 Monate) hat schon seit gut 2 Wochen Probleme mit dem Stillen und Schlafen. "Einfach so" trinkt sie eigentlich gar nicht mehr; das passiert alle paar Tage mal, dass ich sie bei Hungerzeichen anlege und sie trinkt. Sonst fängt sie lieber sofort an zu schreien (sie war schon immer sehr temperamentvoll und schnell auf 180), so dass an Stillen nicht zu denken ist. Wenn dann auch noch unser Großer in Sicht- oder Hörweite ist, ist alles Verloren. Das Gleiche gilt im Prinzip auch für's Schlafen. Einfach Schlafen geht kaum, meist kommt vorher eine Schreiphase und ich bin froh, wenn ich sie dann irgendwie so beruhigt bekomme, dass sie schläft, denn auch nur dann habe ich eine Chance, sie zu stillen (sofern sie nicht zu schnell wieder aufwacht und brüllt). Das bedeutet - irgendwie einschläfern, im Schlaf stillen. Und das den ganzen Tag. Sehr schwierig, wenn man noch ein Kind hat. Ich kenne die Sprüche von wegen "ein gesundes Kind verhungert nicht", und darum mache ich mir bei ihr auch primär keine Sorgen; es ist aber so, dass sie wirklich extrem brüllt, was man weder ihr noch dem Bruder, noch uns oder Nachbarn langfristig zumuten kann/will. Und dass sie sich ihre Mahlzeiten komplett nachts holt, geht nebenbei gesagt auch nicht, da auch ich irgendwann Schlaf brauche. Beim Ersten habe ich mit 5 Monaten mit Beikost angefangen; jetzt meint mein Mann, ich sollte das bei ihr vielleicht jetzt auch tun (sie greift tatsächlich schon ständig nach unserem Essen und verfolgt jeden Bissen und jeden Schluck bis in den Mund). Ist das sinnvoll, kann es da einen Zusammenhang geben? Und was gibt es sonst noch für Möglichkeiten? Ruhige, abgedunkelte Räume etc. habe ich schon alles ausprobiert; abgesehen davon ist sowas auch nur begrenzt möglich, wenn der Große da ist, da er es noch nicht versteht und verständlicherweise nicht irgendwo allein sitzen gelassen werden will (mit 2 1/2). Ich bin froh, wenn ich eine Mahlzeit irgendwie gedeichselt kriege, wenn ich beide habe. Irgendwelche Tipps? DANKE
von
LottaLott
am 10.05.2012, 09:02
Antwort auf:
Kind trinkt nur noch im (Halb-)Schlaf
Liebe LottaLott,
es tritt durchaus häufiger auf, dass Kinder auch mal Phasen haben, in denen sie sehr unruhig sind an der Brust. Zuweilen kann ein Zusammenhang erkannt werden, wenn das Kind Schnuller oder einen Flaschensauger bekommen hat. Woran genau es bei euch liegt, kann ich von hier aus so nicht sagen. Vielleicht magst du mal eine Kollegin in deiner Nähe anrufen und und Unterstützung bitten?
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass die Brust übervoll wird, sollte die Milch ausgestrichen oder abgepumpt werden. Die so gewonnene Milch kann dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode angeboten werden, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann passieren, dass sich dein Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Wenn Du den Eindruck hast, dass dein Kind bereit ist für Beikost, kannst Du diese anbieten.
Die Bereitschaft des Babys für die Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen:
o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Ich hoffe, dass deine Kleine diese Phase bald überstanden hat, es ist sicherlich wirklich nicht leicht, sich zurück zu ziehen, wenn noch ein kleiner Wirbelwind die Mama braucht ;-)).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.05.2012