Frage: Kind total nervös beim Stillen

Hallo, Meine kleine Tochter ist jetzt sechs Wochen alt. Sie hat bei der Geburt nur 2545 Gramm gewogen und nur sehr schleppend anfangs zugenommen, da sie oft beim Trinken eingeschlafen ist, denke weil es für sie einfach zu anstrengend war. Dann habe ich abgepumpt, um die Milchproduktion etwas anzuregen. Leider hat die Milch nicht ausgereicht und wir haben angefangen zuzufütten. Hierfür habe ich extra den calma Sauger gekauft um einer möglichen Saugverwirrung vorzubeugen. Meine Kleine hat dann auch wirklich richtig viel getrunken und stark aufgeholt. Sie muss echt Hunger gehabt haben... Ich habe sie immer angelegt und anschließend ein Fläschchen angeboten. Manchmal hat sie das dann komplett leer gemacht, manchmal auch nur noch zehn ml. Dann ist sie irgendwann nach vier/fünf Minuten total "hysterisch" beim Trinken geworden, hat gemeckert und ihren Kopf hin und her geworfen. Dann habe ich die Seite gewechselt und das gleiche Spiel wieder. Hunger hat sie definitiv,denn wenn ich dann mit einem Fläschchen komme trinkt sie das anstandslos. Ich möchte sie unbedingt so viel wie möglich stillen aber weiß gerade nicht mehr, was ich noch machen kann,damit sie besser an der Brust trinkt. Technisch macht sie es gut! Allerdings muss ich hier noch anmerken, dass wir seit Anfang an Stillhütchen benutzen. Ich versuche es zwar auch immer mal wieder ohne aber da schleckt sie nur an der Brustwarze und dreht ihren Kopf weg. Technisch sagt die Hebamme, dass sie wirklich gut trinkt aber irgendwie ist gefühlt der Wurm drin. Danke schon mal für eine Antwort und Tipps! Liebe Grüße Caro

von Carola W. am 14.08.2019, 11:10



Antwort auf: Kind total nervös beim Stillen

Liebe Caro, bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Solange der Milchspendereflex dazu beiträgt, dass die Milch rasch fließt (und das ist in den ersten Minuten einer Stillmahlzeit so), geht es noch gut. Lässt er nach, wird das Baby ungeduldig denn: Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Mir scheint, genau dies passiert gerade bei euch. Und es bedeutet keinesfalls, dass du nicht (mehr) genug Milch hättest!! Ich kenne dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst. Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Sie kann dir Tipps zum Pumpen geben, um die Milchmenge zu erhöhen. Außerdem kann sie dir zeigen, wie es alternativen Fütterungsmethoden klappt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann…. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.08.2019



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