Frage: Kind schläft beim Stillen ein

Hallo, ich habe ein Problem mit meiner drei Wochen alten Tochter. Seit dem Tag ihrer Geburt haben wir große Probleme mit dem Stillen. Unsere Tochter schläft nach den ersten zwei bis drei Zügen an der Brust ein oder nuggelt an dieser nur ein wenig zum Zeitvertreib. Wenn wir dann nach zwanzig Minuten oder einer halben Stunde (Rekord war eine Stunde) das Stillen beenden hat unsere Tochter natürlich noch Hunger. Nutze ich jedoch die Milchpumpe und pumpe Milch ab, so trinkt sie ohne Probleme zwischen 80 und 100 ml. Im Krankenhaus habe wurde mir empfohlen ein Stillhütchen zu verwenden. Aber auch das bringt keine Besserung. Meine Hebamme meint, ich soll unser Tochter immer wieder anlegen bis sie irgendwann satt ist. Aber dann kann ich 24 Stunden durchgehend stillen. Hat noch jemand eine Tipp für mich, denn ich würde das Stillen nur ungern aufgeben. Gruß Sandra

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 19:23



Antwort auf: Kind schläft beim Stillen ein

Liebe Sandra, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.06.2010



Antwort auf: Kind schläft beim Stillen ein

Wir hatten das auch bei unserer Süßen - allerdings hat es sich nach drei bis vier Wochen gebessert. Ich habe immer versucht sie während einer Stillmahlzeit wach zu halten. Ich hab ihr am Ohr gezupft, die Hände und Füße massiert, sie etwas ausgezogen, ihr am Hals gekitzelt, und dann wenn nix mehr ging, hab ich sie gewickelt, und dann die andere Seite gestillt. Und ja - so eine Session ging locker 45 bis 60 Minuten - und dann eben häufig das gleiche nach zwei Stunden (Stillbeginn zu Stillbeginn). und das rund um die Uhr - dazwischen auch mal 3 Stunden schlafen - aber zu Beginn eher weniger. Mit 6 bis 8 Wochen hat sie dann nur noch 5 bis 10 Minuten gebraucht!!! und hat nachts von 23:00 bis 5:30 geschlafen! Es wird also besser!!! Ich hab in der Zeit einfach nicht viel gemacht,sondern mir viel zu Essen und zu Trinken nebens Bett bzw. später die couch gestellt und das wars für die ersten Wochen. Abends - wenn sie sog. Cluster feeding attacken hatte - also einfach ständig an der Brust sein wollte - haben wir uns im sanft beleuchteten Wohnzimmer Pizza bestellt - die konnte ich so essen mit einer Hand. Du brauchst eh am Anfang ganz viel Ruhe um die Geburt etc. zu verdauen. Also nimm Dir die Auszeit und lass andere arbeiten!

Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 13:45