Frage: Kind nimmt nicht genug zu!

Meine kleine ist jetzt 4 Wochen alt. Ich stille voll. Sie hat von Anfang an nachts durchgeschlafen und kommt über den Tag verteilt ca. 5-6 Mal zum Stillen. Jetzt waren wir heute zur U3. Die Kleine hat das Minimum von dem zugenommen was sie zunehmen sollte. Am Montag müssen wir nun noch mal zur Gewichtskontrolle. Woran kann es liegen das sie nicht genug zunimmt? Trinkt sie nicht lange genug an einer Brust? Wie lange sollte sie trinken? Muss sie immer an beiden Seiten trinken? Was kann ich machen wenn sie beim Trinken ständig einschläft? Brauche dringend einen Rat, will noch nicht abstillen und ihr die Flasche geben. LG Cora

Mitglied inaktiv - 13.01.2009, 22:23



Antwort auf: Kind nimmt nicht genug zu!

Liebe Cora, es gibt Kinder, die lange und beide Seiten trinken, andere sind recht schnell fertig, es gibt da keine Antwort, die Ihnen im Moment weiterhilft. Es müssen auch nicht immer beide Seiten gegeben werden, aber im Moment besteht Handlungsbedarf. Wir viel hat Ihr Baby denn zugenommen? Wie hoch war das Geburtsgewicht und wie hoch war das niedrigste Gewicht? Wie viele nasse Windeln hat Ihr Baby in 24 Std.? In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden, sie kann auch sehen, ob Ihr Baby effektiv saugt. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.01.2009



Antwort auf: Kind nimmt nicht genug zu!

Erstmal vielen Dank für die Tipps. Meine Kleine hatte bei der Geburt 3320g. Entlassungsgewicht waren 2970g. Und gestern bei der Kinderärztin waren es 3540g. Das mit den nassen Windeln ist schwierig zu sagen. Ich wohne in Heiligendorf einem Ortsteil von Wolfsburg Postleitzahl 38444. Habe auch eine Hebamme die mich betreut. Die kommt allerdings am Samstag eigentlich das letzte Mal. Zur Kinderärztin müssen wir wieder am Montag zur Gewichtskontrolle. Abpumpen hat mir die Kinderärztin auch schon vorgeschlagen. Aber bei dem Gedanken fühle ich mich nicht wirklich wohl. Bei meiner ersten Tochter habe ich nur abgepumpt (die ersten 4 Wochen), weil sie nicht an die Brust wollte. Dann musste ich abstillen, Brustentzündung. Und ich hatte davon furchtbar wunde Brustwarzen. Jetzt sind sie auch etwas gerötet und ich habe Angst, das es schlimmer wird wenn ich abpumpe. Vielen Dank und LG Cora

Mitglied inaktiv - 14.01.2009, 08:44



Antwort auf: Kind nimmt nicht genug zu!

Liebe Cora, innerhalb von zwei bis drei Wochen erreichen die meisten Säuglinge ihr Geburtsgewicht wieder. Die Gewichtszunahme sollte immer ausgehend von dem niedrigsten Gewicht am dritten oder vierten Lebenstag berechnet werden. Je mehr Gewicht ein Baby verliert, umso länger kann es dauern, bis es sein Geburtsgewicht wieder erreicht. Kranke oder frühgeborene Babys brauchen länger, um ihr Geburtsgewicht wieder zu erlangen als gesunde, voll ausgetragene Babys. So wenig hat Ihr Baby also gar nicht zugenommen und ich denke, Sie können die Tipps umsetzen und abwarten bis zum nächsten Arzttermin. In Wolfsburg können Sie sich an Frau KONÉ-LAAB, Sonja, 053 61 - 848 13 83 wenden, sie kann Ihnen sicherlich weitere Tipps geben. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.01.2009



Antwort auf: Kind nimmt nicht genug zu!

Dann ersteinmal vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich werde dann mal hoffen das die Kinderärztin beim nächsten Termin mit der Kleinen zufrieden ist. LG Cora

Mitglied inaktiv - 14.01.2009, 10:35



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